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Steuerberatung

14. Sanktionspaket gegen Russland

Auf­grund des an­hal­ten­den An­griffs­kriegs Russ­lands ge­gen die Ukraine wurde am 24.06.2024 im Amts­blatt der Eu­ropäischen Union ein wei­te­res Sank­ti­ons­pa­ket ge­gen Russ­land veröff­ent­licht. Es enthält u. a. Maßnah­men ge­gen Sank­ti­ons­um­ge­hun­gen so­wie Auf­la­gen im Be­reich von Flüssi­gerd­gas.

Mit dem nun 14. Sank­ti­ons­pa­ket sen­det die EU ein wei­te­res deut­li­ches Zei­chen ge­gen den rus­si­schen An­griffs­krieg und für die Un­terstützung der Ukraine und ih­rer Bevölke­rung.

Ver­ord­nung (EU) 2024/1745 zur Ände­rung der Ver­ord­nung (EU) Nr. 833/2014 be­inhal­tet u.a. die fol­gen­den Punkte:

  • Flüssi­gerd­gas (LNG)
    Es ist ver­bo­ten, Wei­ter­ver­la­dungs­dienste im Ge­biet der Union zum Zwecke der Um­la­dung von Flüssi­gerd­gas, das sei­nen Ur­sprung in Russ­land hat oder aus Russ­land aus­geführt wurde, zu er­brin­gen - es sei denn die Um­la­dun­gen er­fol­gen für Mit­glied­staa­ten. Die­ses Ver­bot gilt so­wohl für Um­la­dun­gen, die zwi­schen Schif­fen so­wie zwi­schen Schiff und Land er­fol­gen.
  • Sank­ti­ons­um­ge­hun­gen
    Die sog. „No Rus­sia“-Klau­sel, die durch Art. 12g Ver­ord­nung (EU) 833/2014 im Rah­men des 12. Sank­ti­ons­pa­kets ein­geführt wor­den ist, wurde neu ge­fasst. Da­bei wur­den ei­nige Güter­po­si­tio­nen des An­hangs XL der Ver­ord­nung (EU) 833/2014 so­wie be­stimmte öff­ent­li­che Aufträge von die­sem Ar­ti­kel aus­ge­schlos­sen.
    Zu­dem wurde die „No Rus­sia“-Klau­sel auf die Über­tra­gung von Rech­ten des geis­ti­gen Ei­gen­tums und Ge­schäfts­ge­heim­nis­sen, die im Zu­sam­men­hang mit den Gütern des An­hangs XL ste­hen, aus­ge­wei­tet.
    Ab dem 26.12.2024 ver­pflich­tet der neue Art. 12gb Ver­ord­nung (EU) 833/2014 Un­ter­neh­men - und de­ren außer­halb der Union nie­der­ge­las­se­nen Toch­ter­ge­sell­schaf­ten - für den Ver­kauf, die Lie­fe­rung, die Ver­brin­gung und die Aus­fuhr von im An­hang XL auf­geführ­ten Gütern Ri­si­ko­be­wer­tun­gen zu er­stel­len. Außer­dem müssen die Un­ter­neh­men ge­eig­nete Maßnah­men er­grei­fen, die das Ri­siko der Aus­fuhr von sol­chen Gütern nach Russ­land bzw. der Aus­fuhr von sol­chen Gütern zur Ver­wen­dung in Russ­land mi­ni­mie­ren.
    Zusätz­lich müssen sich Un­ter­neh­men nun gemäß Art. 8a Ver­ord­nung (EU) 833/2014 bemühen, dass sich ihre drittländi­schen Toch­ter­ge­sell­schaf­ten nicht an Hand­lun­gen be­tei­li­gen, die die re­strik­ti­ven Maßnah­men gemäß der Ver­ord­nung (EU) 833/2014 un­ter­gra­ben.
  • Fi­nanz­sank­tio­nen
    EU-Un­ter­neh­men, die außer­halb Russ­lands tätig sind, ist es ver­bo­ten, das Sys­tem zur Über­mitt­lung von Fi­nanz­mit­tei­lun­gen „SPFS“ so­wie gleich­wer­tige Nach­rich­tenüber­mitt­lungs­dienste für den Zah­lungs­ver­kehr der rus­si­schen Zen­tral­bank zu nut­zen.
  • Aus­fuhr­be­schränkun­gen
    Die aus­fuhr­be­zo­ge­nen Ver­bots­lis­ten (Anhänge VII und XXIII der Ver­ord­nung (EU) 833/2014) wur­den um be­stimmte Werk­zeug­ma­schi­nen und geländegängige Fahr­zeuge, Che­mi­ka­lien ein­schließlich Man­gan­erze und Ver­bin­dun­gen sel­te­ner Er­den, Kunst­stoffe, Erd­be­we­gungs­ma­schi­nen, Mo­ni­tore und elek­tri­sche Ausrüstung er­wei­tert.

Durchführungs­ver­ord­nung (EU) 2024/1746 zur Durchführung der Ver­ord­nung (EU) Nr. 269/2014:

  • Per­so­nen­be­zo­gene Sank­tio­nen
    Es wur­den wei­tere 69 Per­so­nen und 47 Ein­rich­tun­gen - ver­ant­wort­lich für Hand­lun­gen, die die ter­ri­to­riale Un­ver­sehrt­heit, Sou­veränität und Un­abhängig­keit der Ukraine un­ter­gra­ben oder be­dro­hen - sank­tio­niert.

Hin­weis: Be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men wird wei­ter­hin ge­ra­ten, ihre wirt­schaft­li­chen Tätig­kei­ten mit Russ­land bzgl. der Ein­hal­tung der ak­tu­el­len Sank­tio­nen zu überprüfen - ins­be­son­dere in Be­zug auf ihr Wa­ren­port­fo­lio und die in­vol­vier­ten Ge­schäfts­part­ner.

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