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Leistungen

6. Unternehmerdialog Agrar & Ernährung: Wie nachhaltig wird die Zukunft auf unserem Teller?

Zum sechs­ten Mal konnte Eb­ner Stolz nach der coron­abe­ding­ten Pause der letz­ten zwei Jahre zahl­rei­che Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mer aus der Agrar- und Ernährungs­in­dus­trie zum Aus­tausch in ex­klu­si­ver Runde begrüßen. Hoch über Düssel­dorf, in der 22. Etage des Drei­schei­ben­hau­ses, gab es end­lich wie­der die Ge­le­gen­heit für persönli­che Be­geg­nun­gen und in­ten­sive Ge­spräche. Un­ter dem Motto „Nach­hal­tige Ge­schäfts­mo­delle – was geht, was bleibt, was kommt?“ lie­fer­ten drei poin­tierte Vorträge die Grund­lage für wei­tere span­nende Dis­kus­sio­nen.

„Gutes tun und nachhaltig sein ist kein Widerspruch“

„Rech­net sich Nach­hal­tig­keit?“ Win­fried Rübe­sam, Ge­schäftsführer von Fritz-Kola, brachte das diesjährige Thema des Un­ter­neh­mer­dia­logs gleich zu An­fang auf den Punkt. Werte wie Nach­hal­tig­keit und so­ziale Ver­ant­wor­tung seien in der Fir­men-DNA des Ham­bur­ger Getränke­her­stel­lers fest ver­an­kert, der Hal­tung vor Wachs­tum setzt und diese Phi­lo­so­phie glaubwürdig in al­len Be­rei­chen ver­tritt. Das drückt sich so­wohl im ra­di­ka­len Ver­zicht auf Plas­tik, als auch in den ver­wen­de­ten Roh­stof­fen aus – al­les Bio und so re­gio­nal wie möglich. Da­mit be­haup­tet sich das Un­ter­neh­men in einem ins­ge­samt ab­neh­men­den Markt für Cola und Li­mo­na­den. „Wenn die Marke stark ge­nug ist, wird sich auch der Markt in die rich­tige Rich­tung verändern“, ist Win­fried Rübe­sam über­zeugt. Seine Frage am Schluss klang zwin­gend lo­gi­sch: „Lohnt es sich lang­fris­tig, nicht nach­hal­tig zu sein?" Fritz-Kola hat sich dies­bezüglich längst ent­schie­den.

“The future is plant-based”

Die Verände­rung von Ernährungs­ge­wohn­hei­ten und da­mit ver­bun­den der rückläufige Ab­satz von zu­cker­hal­ti­gen Le­bens­mit­teln be­schäftigt auch Dr. Niels Pörk­sen, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Südzu­cker AG. Eu­ro­pas größter Zu­cker­pro­du­zent ver­ar­bei­tete 2021 rund 35 Mio. Ton­nen pflanz­li­che Roh­stoffe – ne­ben der Zu­ckerrübe auch zu­neh­mend wei­tere Feldfrüchte. Im Rah­men der be­reits seit Jah­ren vor­an­ge­trie­be­nen Di­ver­si­fi­zie­rung ist das Un­ter­neh­men auch in die Ex­trak­tion und Tex­tu­rie­rung pflanz­li­cher Pro­teine auf Ba­sis der Acker­bohne ein­ge­stie­gen. Der Slo­gan „Get the power of plants“ be­schreibt da­her die fort­schrei­tende Ent­wick­lung des ehe­ma­li­gen Roh­stofflie­fe­ran­ten zum Part­ner für pflan­zen­ba­sierte Lösun­gen ent­lang der ge­sam­ten Wert­schöpfungs­kette. „Die­ser An­satz, part­ner­schaft­li­che Ideen di­rekt mit den Ab­neh­mern zu ent­wi­ckeln, ist ne­ben den Maßnah­men für öko­lo­gi­sche­ren An­bau Teil des Kon­zepts für ein nach­hal­ti­ge­res Wirt­schaf­ten bei der Südzu­cker“, be­tonte Pörk­sen.

„Smartphones sind Fernbedienungen zum Leben“

Auf die­sen Weg, so präzise wie möglich die Nach­frage vor­her­zu­sa­gen, schwor auch der Pu­bli­zist und Food-Ak­ti­vist Hen­drik Haase die an­we­sen­den Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mer nach der Kaf­fee­pause ein. Er nahm das Au­di­to­rium mit auf eine be­ein­dru­ckende Reise in die Zu­kunft un­se­rer Ernährungs- und Ein­kaufs­ge­wohn­hei­ten, die von der Ver­bin­dung von Bio- und Di­gi­tal­tech­no­lo­gie geprägt sein wird. „Wer die Da­ten be­sitzt, steu­ert künf­tig den Kon­sum“, so seine Vor­her­sage zum Thema Food 4.0. Es gehe nicht darum, möglichst viele Pa­ckun­gen Knödel ins Re­gal zu stel­len und dann ab­zu­war­ten, wer sie kauft. Ent­schei­dend sei viel­mehr die „Knödel-Ex­pe­ri­ence“, d.h. die ei­gene Er­fah­rung mit dem Pro­dukt! Haase erläuterte an­hand von Bei­spie­len, dass die Kauf­ent­schei­dun­gen von mor­gen auf der Ba­sis ge­sam­mel­ter Ge­sund­heits­da­ten oder der be­que­men Ver­net­zung un­se­rer Haus­halts­geräte mit ent­spre­chen­den Lie­fer­platt­for­men ge­trof­fen wer­den - Möglich­kei­ten, die teil­weise heute schon exis­tie­ren. Die Frage, ob die „Pre­ci­sion Nut­ri­tion“ zu mehr Nach­hal­tig­keit führen wird, blieb (noch) un­geklärt.

Fortsetzung 2023

Chris­toph Ha­ver­mann und Klaus-Mar­tin Fi­scher, beide Part­ner der Eb­ner Stolz Ma­nage­ment Con­sul­tants, die das Pu­bli­kum durch die rundum ge­lun­gene Ver­an­stal­tung führ­ten, freu­ten sich im An­schluss an den letz­ten Vor­trag schon auf die nächste Aus­gabe im kom­men­den Jahr: „Auch 2023 wird es wie­der einen Un­ter­neh­mer­dia­log mit span­nen­den The­men und in­ter­es­san­ten Gästen aus der Agrar- und Ernährungs­in­dus­trie ge­ben.“ Da­mit lei­te­ten sie zum Aus­klang des Ta­ges über, der für die rund 50 ge­la­de­nen Gäste aus al­len Be­rei­chen der Bran­che bei einem ge­mein­sa­men Abend­es­sen mit in­ten­si­ven Ge­sprächen und Net­wor­king auf höchs­tem Ni­veau be­schlos­sen wurde.

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