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Steuerberatung

Anwendung des § 8d KStG zum Erhalt des gewerbesteuerlichen Verlustvortrags

Aus der ent­spre­chen­den An­wen­dung des § 8d KStG auf den ge­wer­be­steu­er­li­chen Ver­lust­vor­trag schluss­fol­gert das FG Düssel­dorf, dass ent­ge­gen der Rück­aus­nahme in § 8d Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 KStG die Be­tei­li­gung an ei­ner Mit­un­ter­neh­mer­schaft vor der An­teilsüber­tra­gung un­be­acht­lich ist.​

Im Streit­fall veräußerte der Al­lein­ge­sell­schaf­ter ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft in 2021 sämt­li­che Ge­sell­schafts­an­teile. Die Ka­pi­tal­ge­sell­schaft war seit 2011 als Kom­man­di­tis­tin an ei­ner KG be­tei­ligt und veräußerte die Be­tei­li­gung in 2020. Zu klären war, ob der zum 31.12.2020 fest­ge­stellte ge­wer­be­steu­er­li­che Ver­lust­vor­trag in­folge der An­teilsüber­tra­gung un­ter­ge­gan­gen ist (§ 10a Satz 10 GewStG i. V. m. § 8c Abs. 1 Satz 1 KStG) oder aber in ent­spre­chen­der An­wen­dung der Re­ge­lung zum fortführungs­ge­bun­de­nen Ver­lust­vor­trag nach § 8d KStG wei­ter­hin an­ge­wen­det wer­den kann (§ 10a Sätze 11 und 12 GewStG).

In sei­nem Ur­teil vom 07.03.2024 (Az. 9 K 382/23 G,F) führt das FG Düssel­dorf aus, dass zwar in­folge der Be­tei­li­gung der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft an der KG vor der schädli­chen An­teilsüber­tra­gung die in § 8d Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 KStG ge­re­gelte Rück­aus­nahme vor­liegt und da­mit ein körper­schaft­steu­er­li­cher Ver­lust­vor­trag nach der Grund­an­nahme des § 8c Abs. 1 Satz 1 KStG un­ter­geht.

Da aber § 10a Sätze 10 bis 12 GewStG eine ent­spre­chende An­wen­dung der körper­schaft­steu­er­li­chen Ver­lust­re­ge­lun­gen vor­se­hen, sei es für ge­wer­be­steu­er­li­che Zwecke an­ge­zeigt, die Rück­aus­nahme des § 8d Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 KStG nicht zum Tra­gen kom­men zu las­sen. Denn ge­wer­be­steu­er­lich sei die KG selbst Steu­er­schuld­ner und Steu­er­sub­jekt. Zwar konn­ten der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft Ver­luste der KG als de­ren Mit­un­ter­neh­mer zu­ge­rech­net wer­den. Diese Zu­rech­nung werde je­doch durch die nach § 8 Nr. 8 GewStG vor­zu­neh­mende Hin­zu­rech­nung neu­tra­li­siert. So­mit könne die Ka­pi­tal­ge­sell­schaft von Ver­lus­ten der KG we­der über eine Ver­lust­zu­rech­nung pro­fi­tie­ren noch sei eine Art Man­tel­kauf, wie durch § 8c KStG ver­mie­den wer­den soll, möglich.

Hin­weis: Die Re­vi­sion wurde zu­ge­las­sen, so dass ab­zu­war­ten bleibt, ob der BFH mit die­ser Rechts­frage be­fasst wird.

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