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Aktuelles

Änderung bei der Mindestlohndokumentation

Mit der Einführung des ge­setz­li­chen Min­dest­lohns zum 1.1.2015 wur­den auch Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten für Ar­beit­ge­ber ge­schaf­fen, die we­gen des da­mit ver­bun­de­nen Ver­wal­tungs­auf­wands von Un­ter­neh­men und Wirt­schafts­verbänden kri­ti­sch be­ur­teilt wur­den. Mit den Ende Juli 2015 be­schlos­se­nen Ände­run­gen der Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten soll die­ser Kri­tik ent­ge­gen ge­kom­men wer­den.

Mit der Min­dest­lohn­do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten­ver­ord­nung (Mi­Lo­DokV) vom 29.7.2015 wer­den die Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten des Ar­beit­ge­bers gemäß §§ 16, 17 Min­dest­lohn­ge­setz durch eine Mo­di­fi­zie­rung der mo­nat­li­chen Ent­gelt­schwelle ein­ge­schränkt. Bis­lang wird von den Mel­de­pflich­ten so­wie Auf­zeich­nungs­pflich­ten zur Er­fas­sung der Ar­beits­zeit ab­ge­se­hen, wenn das ver­ste­tigte re­gelmäßige Mo­nats­ent­gelt des Ar­beit­neh­mers in den in § 2a Schwarz­ArbG ge­nann­ten Bran­chen (u. a. Bau­ge­werbe, Gaststätten- und Be­her­ber­gungs­ge­werbe, Spe­di­ti­ons-, Trans­port- und da­mit ver­bun­de­nen Lo­gis­tik­ge­werbe) brutto 2.958 Euro über­steigt. Seit 1.8.2015 ent­fal­len die Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten be­reits dann, wenn das ver­ste­tigte re­gelmäßige Mo­nats­ent­gelt brutto 2.000 Euro über­schrei­tet und wenn der Ar­beit­ge­ber die­ses Mo­nats­ent­gelt für die letz­ten vollen zwölf Mo­nate nach­weis­lich ge­zahlt hat. Hier­bei blei­ben Zei­ten ohne An­spruch auf Ar­beits­ent­gelt bei der Be­rech­nung des Zeit­raums von 12 Mo­na­ten un­berück­sich­tigt (§ 1 Abs. 1 Mi­Lo­DokV).

Auch wer­den im Be­trieb des Ar­beit­ge­bers ar­bei­tende Ehe­gat­ten, ein­ge­tra­gene Le­bens­part­ner, Kin­der und El­tern des Ar­beit­ge­bers oder im Fall ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son oder ei­ner rechtsfähi­gen Per­so­nen­ge­sell­schaft als Ar­beit­ge­ber die ent­spre­chen­den Fa­mi­li­en­an­gehöri­gen der ge­sell­schafts­recht­li­chen Or­gane un­ge­ach­tet des Ar­beits­ent­gelts von den Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten aus­ge­nom­men (§ 1 Abs. 2 Mi­Lo­DokV).

Der Ar­beit­ge­ber hat aber die­je­ni­gen Un­ter­la­gen im In­land in deut­scher Sprache be­reit­zu­hal­ten, aus de­nen sich die Erfüllung der Vor­aus­set­zun­gen für die neu ge­re­gel­ten Do­ku­men­ta­ti­ons­er­leich­te­run­gen in § 1 Abs.1 und 2 Mi­Lo­DokV er­gibt (§ 1 Abs. 3 Mi­Lo­DokV).

Hinweis

Ob die Do­ku­men­ta­ti­ons­pflicht im Rah­men des Min­dest­lohns da­mit pra­xis­taug­li­cher ge­wor­den ist, dürfte eher zwei­fel­haft sein. Die Mo­di­fi­zie­rung der Ent­gelt­schwelle dürfte we­gen des neu ge­schaf­fe­nen Ne­ben­ein­an­ders zweier un­ter­schied­li­cher Ent­gelthöhen als maßgeb­li­cher Wert für die Do­ku­men­ta­ti­ons­pflicht viel­mehr zu neuen Ab­gren­zungs- und Aus­le­gungs­pro­ble­men führen.

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