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Strompreiskompensation für indirekte CO₂-Kosten

Durch die in 2013 im Rah­men der so­ge­nann­ten drit­ten Han­dels­pe­riode in Kraft ge­tre­te­nen Neue­run­gen bei der Zu­tei­lung von Emis­si­ons­be­rech­ti­gun­gen und der da­mit ein­her­ge­hen­den Wei­ter­be­rech­nung in­di­rek­ter CO₂-Kos­ten an den End­ver­brau­cher se­hen sich viele - ins­be­son­dere strom­in­ten­sive - In­dus­trie­un­ter­neh­men mit deut­lich höheren En­er­gie­kos­ten kon­fron­tiert. Be­stimmte Un­ter­neh­men können al­ler­dings bis Ende Mai eine Strom­preis­kom­pen­sa­tion be­an­tra­gen.

Durch eine von der EU-Kom­mis­sion ge­neh­migte Förder­richt­li­nie hat die Bun­des­re­gie­rung ein In­stru­ment zur teil­wei­sen Kom­pen­sa­tion die­ser in­di­rek­ten CO2-Kos­ten (Strom­preis­kom­pen­sa­tion) ge­schaf­fen. Sie rich­tet sich an Un­ter­neh­men, die auf­grund ih­rer strom­in­ten­si­ven Pro­duk­ti­ons­pro­zesse ein er­heb­li­ches Ri­siko der Ver­la­ge­rung von CO2-Emis­sio­nen auf­wei­sen. Durch die Eu­ropäische Kom­mis­sion wurde fest­ge­legt, wel­che Sek­to­ren und Teil­sek­to­ren bei­hil­fe­be­rech­tigt sind. Es han­delt sich hier­bei um fol­gende Sek­to­ren:

  • Ei­sen­er­zeu­gung (Sek­tor 1310)
  • Ge­win­nung von Mi­ne­ra­lien für die Her­stel­lung von che­mi­schen Er­zeug­nis­sen (Sek­tor 1430)
  • Baum­woll­auf­be­rei­tung und -spin­ne­rei (Sek­tor 1711)
  • Her­stel­lung von Le­der­be­klei­dung (Sek­tor 1810)
  • Teile des Sek­tors „Her­stel­lung von Holz- und Zell­stoff“, me­cha­ni­scher Holz­schliff (Sek­tor 211114)
  • Her­stel­lung von Pa­pier, Kar­ton und Pappe (Sek­tor 2112)
  • Her­stel­lung von sons­ti­gen an­or­ga­ni­schen Grund­stof­fen und Che­mi­ka­lien (Sek­tor 2413)
  • Her­stel­lung von sons­ti­gen or­ga­ni­schen Grund­stof­fen und Che­mi­ka­lien (Sek­tor 2414)
  • Her­stel­lung von Dünge­mit­teln und Stick­stoff­ver­bin­dun­gen (Sek­tor 2415)
  • Teile des Sek­tors „Her­stel­lung von Kunst­stof­fen in Primärfor­men“ (LDPE, LL­DPE, HDPE, PP, PVC, PC) (Sek­tor 2416 - Teile)
  • Her­stel­lung von Che­mie­fa­sern (Sek­tor 2470)
  • Er­zeu­gung von Roh­ei­sen, Stahl und Fer­ro­le­gie­run­gen (Sek­tor 2710)
  • Teile des Sek­tors „Her­stel­lung von Stahl­roh­ren, Rohr­form-, Rohr­ver­schluss- und Rohr­ver­bin­dungsstücken aus Stahl“, Naht­lose Stahl­rohre (Sek­tor 272210)
  • Er­zeu­gung und er­ste Be­ar­bei­tung von Alu­mi­nium (Sek­tor 2742)
  • Er­zeu­gung und er­ste Be­ar­bei­tung von Blei, Zink und Zinn (Sek­tor 2743)
  • Er­zeu­gung und er­ste Be­ar­bei­tung von Kup­fer (Sek­tor 2744).
Nur für die Her­stel­lung bzw. Er­zeu­gung der ge­nann­ten Pro­dukte kann eine Bei­hilfe be­an­tragt wer­den, nicht hin­ge­gen für die Wei­ter­ver­ar­bei­tung zu nicht bei­hil­fefähi­gen Pro­duk­ten.

Die Höhe der Bei­hilfe rich­tet sich nach dem Strom­ver­brauch für die Her­stel­lung und nach der pro­du­zier­ten Menge. Je nach Pro­dukt wer­den für die Kal­ku­la­tion der Bei­hil­fehöhe so­ge­nannte Strom­ef­fi­zi­enz­bench­marks ver­wen­det. Falls es keine Bench­marks für das Pro­dukt gibt, wer­den die tatsäch­li­chen Werte her­an­ge­zo­gen.

Grundsätz­lich wer­den vom Ge­samt­bei­hil­fe­be­trag ei­nes Un­ter­neh­mens die CO2-Kos­ten des Strom­be­zugs von 1 GWh pro Jahr und zu­ge­rech­ne­ter An­lage ab­ge­zo­gen. Für das An­trags­jahr 2013 beträgt die­ser Selbst­be­halt pro An­lage 6.034,40 Euro.

So­fern ein Un­ter­neh­men bei­hil­fe­be­rech­tigt ist kann es für die Jahre 2013 bis 2020 je­weils bis zum 30.3. des je­wei­li­gen Ka­len­der­jah­res einen An­trag auf Bei­hilfe stel­len. Für das Jahr 2013 en­det die An­trags­frist aus­nahms­weise am 30.5.2014.

Der Bei­hil­fe­an­trag muss die Be­schei­ni­gung ei­nes Wirt­schaftsprüfers oder ei­nes ver­ei­dig­ten Buchprüfers ent­hal­ten, der die tat­sa­chen­be­zo­ge­nen An­ga­ben bestätigt. Die An­trags­stel­lung er­folgt über die Vir­tu­elle Post­stelle (VPS) an die Deut­sche Emis­si­ons­han­dels­stelle (DEHSt) im Um­welt­bun­des­amt.


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