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Steuerberatung

Abzugsteuerentlastungsmodernisierungsgesetz passiert Bundestag

Am 05.05.2021 be­schloss der Bun­des­tag das Ge­setz zur Mo­der­ni­sie­rung der Ent­las­tung von Ab­zug­steu­ern und der Be­schei­ni­gung von Ka­pi­tal­er­trag­steuer (Ab­zug­steu­er­ent­las­tungs­mo­der­ni­sie­rungs­ge­setz - Ab­zS­tEnt­ModG). Da­mit fin­det sich u. a. eine Ver­schärfung der sog. Anti-Treaty-Shop­ping-Re­gel.

Das Ge­setz, das kurz vor dem Ge­set­zes­be­schluss noch ge­ringfügig ent­spre­chend der Be­schluss­emp­feh­lung des Fi­nanz­aus­schus­ses des Bun­des­tags mo­di­fi­ziert wurde, enthält u. a. fol­gende Maß­nah­men:

  • Neu­re­ge­lung des Ver­fah­rens zur Ent­las­tung be­schränkt Steu­erpf­lich­ti­ger von der Kapi­ta­l­er­trag­steuer und vom Steu­er­ab­zug nach § 50a EStG in einem neuen § 50c EStG-E mit dem Ziel, die An­zahl von Ent­las­tungs­ver­fah­ren zu redu­zie­ren und beim Bun­des­zen­tral­amt für Steu­ern (BZSt) zu kon­zen­trie­ren,
  • Vor­be­rei­tung auf eine digi­ta­li­sierte An­trags­be­ar­bei­tung beim BZSt ab dem Jahr 2024
  • Er­wei­terte elek­tro­ni­sche Mel­depf­lich­ten der zum Kapi­ta­l­er­trag­steu­er­ab­zug Verpf­lich­te­ten (§§ 45b und 45c EStG),
  • Ver­schär­fung der Haf­tung der Aus­s­tel­ler von Kapi­ta­l­er­trag­steuer-Be­schei­ni­gun­gen (§ 45a Abs. 7 EStG),
  • Neu­fas­sung der vom EuGH bean­stan­de­ten Miss­brauchs­ver­mei­dungs­vor­schrift (Anti-Treaty-Shop­ping-Re­gel) nach § 50d Abs. 3 EStG un­ter Berück­sich­ti­gung des Min­dest­stan­dards nach BEPS-Akti­ons­punkt 6 und ergän­zen­der Um­set­zung von Art. 6 ATAD,
  • Ver­lust­ver­rech­nungs­ver­bot für be­stimmte miss­bräuch­li­che Ge­stal­tun­gen un­ter Inan­spruch­nahme des steu­er­li­chen Rück­wir­kungs­zei­traums (§ 2 Abs. 5 Um­wStG)
  • Kon­k­re­ti­sie­run­gen zur An­wen­dung des Fremd­ver­g­leichs­grund­sat­zes (§ 1 Abs. 3 bis 3c, § 1a AStG)
  • Verlänge­rung der An­wen­dung des Frei­be­trags von 1.500 Euro für Corona-Bo­nus­zah­lun­gen bis 31.03.2022.

Hin­weis: Das BMF hatte in sei­nem dem Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren vor­ge­hen­den Refe­ren­ten­ent­wurf noch vor­ge­se­hen, die ge­setz­li­che Rege­lung zur be­schränk­ten Steu­erpf­licht von Li­zenz­ge­büh­ren zu ent­schär­fen. Nach der gel­ten­den Rege­lung wird eine be­schränkte Steu­erpf­licht al­lein da­durch begrün­det, dass das Recht in ein inlän­di­sches Re­gis­ter ein­ge­tra­gen ist, unge­ach­tet des­sen, ob der Li­zenz­ge­ber und -neh­mer einen In­lands­be­zug auf­wei­sen bzw. die Rechte im In­land ver­wer­tet wer­den. Im nun be­schlos­se­nen Ge­setz fin­det sich je­doch eine sol­che Re­ge­lung nicht mehr.

Das Ge­setz be­darf noch zum In­kraft­tre­ten der Zu­stim­mung des Bun­des­tags und der Veröff­ent­li­chung im Bun­des­ge­setz­blatt.

Zu­dem hat der Bun­des­rat am 07.05.2021 dem Ge­setz zur Ände­rung der Grund­er­werb­steuer zu­ge­stimmt. Da­mit kommt das lange ins Sto­cken ge­ra­tene Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren zur Grund­er­werb­steu­er­ver­schärfung bei Share Deals zum Ab­schluss und tritt nach der Veröff­ent­li­chung im Bun­des­ge­setz­blatt zum 01.07.2021 in Kraft (mehr zum In­halt fin­den Sie hier).

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