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Rechtsberatung

Änderung der Bezeichnung einer im Gesellschaftsregister eingetragenen GbR im Grundbuch

Das Ober­lan­des­ge­richt München hat mit rechtskräfti­gem Be­schluss vom 20.08.2024 (Az. 34 Wx 192/24e) klar­ge­stellt, wie eine im Grund­buch ein­ge­tra­gene Ge­sell­schaft bürger­li­chen Rechts (GbR) nach de­ren Ein­tra­gung im Ge­sell­schafts­re­gis­ter um­be­nannt wer­den kann.

Der Ge­setz­ge­ber hat für den Fall der Verfügung über ein Grundstück durch eine vor In­kraft­tre­ten des Mo­PeG im Grund­buch ein­ge­tra­gene GbR Über­lei­tungs­vor­schrif­ten ge­schaf­fen. Dem­nach könne im Grund­buch eine ein Recht der GbR be­tref­fende Ein­tra­gung erst er­fol­gen, wenn die Ge­sell­schaft im Ge­sell­schafts­re­gis­ter und an­schließend auch im Grund­buch als eGbR ein­ge­tra­gen ist, Art. 229 § 21 Abs. 1 i. V. m. Abs. 3 EGBGB. Für die Ein­tra­gung im Grund­buch als eGbR be­darf es gemäß Art. 229 § 21 Abs.3 S. 2 EGBGB so­wohl der Be­wil­li­gung der ein­ge­tra­ge­nen Ge­sell­schaf­ter als auch der Zu­stim­mung der ein­zu­tra­gen­den Ge­sell­schaft.

Im Streit­fall be­gehr­ten die Be­tei­lig­ten eine Ände­rung des Grund­buchs da­hin­ge­hend, dass die bis­lang un­ter An­gabe ih­rer Ge­sell­schaf­ter als Ei­gentüme­rin im Grund­buch ein­ge­tra­gene D. GbR nach ih­rer Ein­tra­gung im Ge­sell­schafts­re­gis­ter auch ent­spre­chend als eGbR im Grund­buch ein­ge­tra­gen wird. In die­ser Kon­stel­la­tion ist nach Auf­fas­sung des OLG München kein Recht der GbR be­trof­fen, viel­mehr ändere sich le­dig­lich die Art und Weise, in der sie im Grund­buch ein­ge­tra­gen ist. Es läge nur eine rich­tig­zu­stel­lende Tat­sa­che vor. Diese eröffne grundsätz­lich nicht den An­wen­dungs­be­reich ei­ner Grund­buch­be­rich­ti­gung im Sinne des § 22 GBO.

Zwar habe der Ge­setz­ge­ber eine sol­che „iso­lierte Um­fir­mie­rung“ nicht ge­re­gelt; er sei aber da­von aus­ge­gan­gen, dass auch in die­sem Fall das Grund­buch­amt wie oben be­schrie­ben zu ver­fah­ren habe, so dass ne­ben der „Be­wil­li­gung“ der­je­ni­gen Ge­sell­schaf­ter, die nach al­tem Recht im Grund­buch un­ter der ge­mein­sa­men Be­zeich­nung als Ge­sell­schaft bürger­li­chen Rechts ein­ge­tra­gen sind, die Zu­stim­mung der im Grund­buch ein­zu­tra­gen­den Ge­sell­schaft gemäß § 22 Abs. 2 GBO er­for­der­lich sei.

Hin­weis: So­fern der No­tar ne­ben den nach den Überg­angs­vor­schrif­ten für die GbR im Grund­buch­ver­fah­ren er­for­der­li­chen Erklärun­gen (Art. 229 § 21 Abs. 3 EGBGB) auch die An­mel­dung der GbR zum Ge­sell­schafts­re­gis­ter be­glau­bigt hat, in der wie­derum in­for­ma­to­ri­sch auf den im Ei­gen­tum der GbR ste­hen­den Grund­be­sitz ver­wie­sen wird, kann er mit­tels Be­schei­ni­gung (ana­log § 21 BNotO) bestäti­gen, dass die auf­grund sei­ner An­mel­dung re­gis­trierte Ge­sell­schaft die­je­nige ist, die die Zu­stim­mung erklärt hat und auf die sich die Be­wil­li­gung der der­zeit ein­ge­tra­ge­nen Ge­sell­schaf­ter be­zieht. In die­sem Fall be­darf es kei­ner er­neu­ten Ab­gabe der zur Grund­buch­ein­tra­gung er­for­der­li­chen Erklärun­gen nach Re­gis­trie­rung der GbR im Ge­sell­schafts­re­gis­ter.

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