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Steuerberatung

Anwendungsfragen zur Lizenzschranke nach § 4j EStG

Das BMF geht in einem Schrei­ben auf all­ge­meine An­wen­dungs­fra­gen zur Li­zenz­schranke ein und be­nennt in einem wei­te­ren Schrei­ben nicht dem Ne­xus-An­satz der OECD ent­spre­chende Präfe­renz­re­ge­lun­gen in den Ver­an­la­gungs­zeiträumen 2018, 2019 und 2020.

Nach § 4j EStG sind Li­zenz­auf­wen­dun­gen und an­dere Auf­wen­dun­gen für Rechteüber­las­sun­gen nur be­schränkt als Be­triebs­aus­ga­ben ab­zieh­bar, so­weit sie an na­he­ste­hende Per­so­nen im Aus­land ge­zahlt wer­den und dort auf­grund ei­ner Präfe­renz­re­ge­lung ei­ner von der Re­gel­be­steue­rung ab­wei­chen­den Nied­rig­be­steue­rung un­ter­lie­gen. Da­von ist nur ab­zu­wei­chen, wenn die Präfe­renz­re­ge­lung dem sog. Ne­xus-An­satz der OECD ent­spricht.

Mit Schrei­ben vom 05.01.2022 präzi­siert das BMF, wann eine Re­ge­lung als Präfe­renz­re­ge­lung i. S. d. Li­zenz­schranke ein­zu­stu­fen und da­mit der Be­triebs­aus­ga­ben­ab­zug nach § 4j EStG (an­tei­lig) zu ver­sa­gen ist. Klar­stel­lend wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es sich bei der Vor­schrift über die Ne­xus-Kon­for­mität ei­ner Re­ge­lung um einen Aus­nah­me­tat­be­stand von der Ab­zugs­be­schränkung han­delt. Grundsätz­lich er­folge die Prüfung der Übe­rein­stim­mung der Re­ge­lung mit dem Ne­xus-An­satz durch die OECD. So­fern die OECD je­doch keine Prüfung vor­nimmt, müsse diese auf na­tio­na­ler Ebene durch­geführt wer­den. Ins­be­son­dere bei als „sons­ti­gen Re­ge­lun­gen“ ein­ge­stuf­ten Präfe­renz­re­gi­men, in­di­vi­du­el­len „Tax Ru­lings“ oder bei Re­ge­lun­gen, wel­che bis zum 30.07.2021 auf­ge­ho­ben und Ne­xus-kon­form an­ge­passt wur­den, könne dies der Fall sein.

Ergänzend lis­tet das BMF in einem Schrei­ben vom 06.01.2022 auf, wel­che Präfe­renz­re­gime in den Ver­an­la­gungs­jah­ren 2018, 2019 und 2020 nicht dem Ne­xus-An­satz ent­spre­chen und folg­lich nicht durch den Aus­nah­me­tat­be­stand begüns­tigt sind. Für das Ver­an­la­gungs­jahr 2021 sind diese in der ers­ten Ta­belle nicht ab­schließend auf­geführ­ten Präfe­renz­re­ge­lun­gen größten­teils ab­ge­lau­fen und durch Ne­xus-kon­forme Re­ge­lun­gen er­setzt. Die zweite, ebenso nicht ab­schließende Ta­belle des BMF-Schrei­bens enthält Präfe­renz­re­ge­lun­gen, wel­che durch die OECD noch nicht ab­schließend geprüft wur­den. Nach Vor­gabe des BMF sind von die­sen Re­gimes grundsätz­lich er­fasste Auf­wen­dun­gen bis zum Ab­schluss der Prüfung un­ter dem Vor­be­halt der Nachprüfung als ab­zieh­bare Be­triebs­aus­ga­ben zu berück­sich­ti­gen. 

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