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Ausgewählte Implikationen von Power Purchase Agreements (PPA) auf handelsrechtliche Jahresabschlüsse

Power Purchase Agree­ments (PPAs) sind kom­plexe lang­fris­tige Strom­lie­fer­verträge, die ins­be­son­dere durch die Kli­ma­schutz­ziele der Bun­des­re­gie­rung mit dem so­ge­nann­ten Os­ter­pa­ket und dem am 28. Juli 2022 im Bun­des­an­zei­ger veröff­ent­lich­ten Er­neu­er­ba­ren-En­er­gien-Ge­setz (EEG 2023) zum Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gien am Brut­to­strom­ver­brauch auf min­des­tens 80 % bis zum Jahr 2030 an Be­deu­tung ge­win­nen.

Auf­grund des mit dem EEG 2023 ein­geläute­ten schlei­chen­den Endes der Förde­rung er­neu­er­ba­rer En­er­gien und dem Aus­bau von An­la­gen, die ohne eine EEG-Förde­rung ge­plant wer­den, sind ins­be­son­dere Er­zeu­ger und En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men zu­neh­mend be­dacht, ihre eta­blier­ten Ge­schäfts­mo­delle und Ver­mark­tungs­mo­delle zu über­den­ken. Auf der einen Seite ist ins­be­son­dere durch die ge­stie­ge­nen Nach­hal­tig­keits­an­for­de­run­gen im In­dus­trie­be­reich und im Ge­werbe (u.a. grüne Her­kunfts­nach­weise) ein stei­gen­der Be­darf an grünem Strom zu ver­zeich­nen und auf der an­de­ren Seite be­ste­hen er­heb­li­che Un­si­cher­hei­ten im Zu­sam­men­hang mit Preisände­rungs­ri­si­ken für den Kauf oder Ver­kauf von Strom am Strom­markt (Börse und OTC). Verstärkt wer­den diese Un­si­cher­hei­ten durch die ak­tu­el­len re­gu­la­to­ri­schen Ent­wick­lun­gen (u.a. Über­ge­winn­ab­schöpfung und Strom­preis­bremse), um den durch den Ukraine-Krieg wei­ter ge­stie­ge­nen Markt­prei­sen für Strom und Gas ent­ge­gen­zu­wir­ken.

So­wohl für An­la­gen­be­trei­ber, die eine Ver­mark­tung zu sta­bi­len Prei­sen vor­se­hen, als auch für die Ver­brau­cher wie z.B. En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men, die sich ge­gen eine hohe Vo­la­ti­lität der Strom­be­zugs­preise ab­si­chern wol­len, stel­len lang­fris­tige PPAs eine viel­ver­spre­chende Möglich­keit dar, um lang­fris­tige Pla­nungs­si­cher­heit zu er­rei­chen. Fra­gen er­ge­ben sich in die­sem Zu­sam­men­hang ins­be­son­dere zur han­dels­recht­li­chen Be­ur­tei­lung ver­schie­de­ner Ge­stal­tungs­for­men und wie ggf. die En­er­gie­men­gen in ein Port­fo­lio in­te­griert wer­den können.

Unterschiedliche Ausprägungen von PPAs

Die nach­fol­gende Über­sicht ver­an­schau­licht die un­ter­schied­li­chen Ausprägun­gen von PPAs.

Für En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men, die nach han­dels­recht­li­chen Vor­schrif­ten bi­lan­zie­ren, steht ins­be­son­dere der Ab­schluss von phy­si­schen PPAs zur Ab­de­ckung des phy­si­schen Be­darfs an benötig­ter En­er­gie mit Her­kunfts­nach­wei­sen (HKNs) im Vor­der­grund.

Für En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men ist der­zeit die Re­du­zie­rung von Strom­preis­ri­si­ken der­ge­stalt möglich, dass Be­zugs­verträge als PPAs

  • für die ei­gene Strom­ver­sor­gung (z.B. eine Bio­gas­an­lage) ver­wen­det (Al­ter­na­tive 1) oder
  • als Teil ei­nes Back-to-back-Ge­schäftes be­trach­tet (Al­ter­na­tive 2) oder
  • Be­stand­teil ei­nes Port­fo­lios (Al­ter­na­tive 3)

wer­den.

Handelsrechtliche Beurteilung

Je nach Fall­ge­stal­tung er­gibt sich fol­gende han­dels­recht­li­che Be­ur­tei­lung.

Al­ter­na­tive 1 - Ei­gen­ver­brauch

Bei lang­fris­ti­gen Strom­be­zugs­verträgen han­delt es sich um schwe­bende Ge­schäfte, die grundsätz­lich nach § 252 HGB ein­zeln und im­pa­ritätisch zu be­wer­ten sind.[1] Wird der Strom­be­zug für ei­gene Zwecke ver­wen­det, ist der Strom­be­zugs­ver­trag gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 3 HGB zu je­dem Stich­tag ein­zeln zu be­wer­ten. Es be­steht dann grundsätz­lich eine Ver­pflich­tung zur Bil­dung ei­ner Droh­ver­lustrück­stel­lung, wenn der aus einem Börsen- oder Markt­preis ab­ge­lei­tete Wert bzw. der bei­zu­le­gende Wert der zu er­lan­gen­den Sach­leis­tung un­ter dem Wert der Ge­gen­leis­tung (z. B. den zukünf­ti­gen Kos­ten der En­er­gie­er­zeu­gung) liegt. Wird al­ler­dings vom Bi­lan­zie­ren­den nach­ge­wie­sen, dass der be­zo­gene Strom min­des­tens kos­ten­de­ckend am Ab­satz­markt veräußert wer­den kann, kann auf die Bil­dung ei­ner Droh­ver­lustrück­stel­lung ver­zich­tet wer­den.

Für den Be­zug der Strom­men­gen über ein PPA be­deu­tet das, dass so lange keine Bi­lan­zie­rung er­folgt, wie ent­we­der der Strom min­des­tens kos­ten­de­ckend ver­kauft wer­den kann oder aber die mit dem Strom pro­du­zier­ten Güter (z. B. Bio­gas) mit ge­winn­brin­gen­der Marge ver­kauft wer­den können. So­bald dies nicht mehr der Fall ist, etwa wenn der Strom­preis oder der Preis für Bio­gas auf der Ab­satz­seite so stark sinkt, dass eine Kos­ten­de­ckung nicht mehr ge­ge­ben ist, ist eine Be­wer­tung nach all­ge­mei­nen Grundsätzen – also ein­zeln und im­pa­ritätisch – in Form der Bil­dung ei­ner Rück­stel­lung für dro­hende Ver­luste aus schwe­ben­den Ge­schäften nach § 249 Abs. 1 HGB vor­zu­neh­men.

Al­ter­na­tive 2 – Back-to-back-Ge­schäft

Ein lang­fris­ti­ger Strom­be­zugs­ver­trag kann dazu ge­nutzt wer­den, ein Ab­satz­ge­schäft „back-to-back“ ab­zu­si­chern. In die­sem Fall wird aus Sicht des Ri­si­ko­ma­nage­ments der Strom­be­zugs­ver­trag als Si­che­rungs­ge­schäft für das Grund­ge­schäft Strom­ab­satz be­trach­tet.

Han­dels­recht­lich be­steht dann nach Auf­fas­sung des IDW ein Wahl­recht, die bei­den Verträge ent­we­der als Be­wer­tungs­ein­heit (Fair Va­lue Hedge) zu be­han­deln, oder aber die bei­den Verträge ein­zeln und im­pa­ritätisch zu be­wer­ten[2]. Im Fall der Ein­zel­be­wer­tung gel­ten die in Al­ter­na­tive 1 dar­ge­stell­ten Re­ge­lun­gen.

Für die Bil­dung ei­ner Be­wer­tungs­ein­heit zwi­schen Strom­ab­satz (Grund­ge­schäft) und Strom­be­zugs­ver­trag (Si­che­rungs­ge­schäft) müssen die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen (vgl. IDW RS HFA 35, Rn. 25-64):

    • Si­che­rungs- und Grund­ge­schäft müssen grundsätz­lich dem­sel­ben Ri­siko aus­ge­setzt sein
    • Do­ku­men­ta­tion der Si­che­rungs­be­zie­hung mit den we­sent­li­chen Ver­trags­da­ten von Grund- und Si­che­rungs­ge­schäft
    • Wirk­sam­keit der Si­che­rungs­be­zie­hung
    • Durch­hal­te­ab­sicht.

Für ein Back-to-back-Ge­schäft ist dann keine Rück­stel­lung für dro­hende Ver­luste zu bil­den, wenn aus bei­den Ge­schäften zu­sam­men eine min­des­tens aus­ge­gli­chene Marge er­zielt wird. In al­len an­de­ren Fällen – und das gilt auch für die Zeiträume, für die auf­grund man­geln­der Li­qui­dität noch keine Si­che­rungs­be­zie­hung her­ge­stellt wer­den kann – ist eine im­pa­ritäti­sche Be­wer­tung von Grund- und Si­che­rungs­ge­schäft vor­zu­neh­men.

Grundsätz­lich ist im Fall von Be­wer­tungs­ein­hei­ten nach § 254 HGB eine zwei­stu­fige Be­wer­tung vor­zu­neh­men und hier­bei hat die Be­wer­tung des in­ef­fek­ti­ven Teils der Be­wer­tungs­ein­heit nach den all­ge­mei­nen Ein­zel­be­wer­tungs­grundsätzen zu er­fol­gen (vgl. IDW RS HFA 35, Rn. 65-74). Po­si­tive und ne­ga­tive Wertände­run­gen von Grund- und Si­che­rungs­ge­schäft dürfen für den in­ef­fek­ti­ven Teil nicht sal­diert wer­den.

Für die bi­lan­zi­elle Dar­stel­lung der ab­ge­si­cher­ten Ri­si­ken ist bei En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men i. d. R. nur die Ein­frie­rungs­me­thode zulässig, da die ab­zu­si­chern­den Grund­ge­schäfte zum Teil mit ho­her Wahr­schein­lich­keit er­war­tete Trans­ak­tio­nen sind, die nicht bi­lan­zi­ell ab­ge­bil­det wer­den (vgl. IDW RS HFA 35, Rn. 75).

Al­ter­na­tive 3 - Port­fo­lio

Häufig sind bei En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men die for­mel­len Vor­aus­set­zun­gen zur Bil­dung von bi­lan­zi­el­len Be­wer­tungs­ein­hei­ten nicht ge­ge­ben[3]. Den­noch wird die Zu­sam­men­fas­sung schwe­ben­der En­er­gie­be­schaf­fungs- und/oder En­er­gie­ab­satz­ge­schäfte als Be­wer­tungs­ein­heit bei die­sen Un­ter­neh­men als ver­tret­bare Aus­nahme vom Ein­zel­be­wer­tungs­grund­satz des § 252 HGB an­ge­se­hen, da in vie­len die­ser Fälle den­noch eine Si­che­rungs­wir­kung von (Ver­trags-)Port­fo­lios be­steht.

Um das Port­fo­lio ab­wei­chend vom Ein­zel­be­wer­tungs­grund­satz be­wer­ten zu können, müssen fol­gende Vor­aus­set­zun­gen erfüllt sein (vgl. IDW RS ÖFA 3, Rn. 17-38):

    • Si­che­rungs­wir­kung durch Gleich­ar­tig­keit der ab­ge­si­cher­ten Ri­si­ken,
    • Übe­rein­stim­mung mit dem Ri­si­ko­ma­nage­ment des En­er­gie­ver­sor­gungs­un­ter­neh­mens und
    • De­ckungs­bei­trags­rech­nung.

 

Die in dem Port­fo­lio zu­sam­men­ge­fass­ten Ge­schäfte müssen dem­sel­ben Ri­siko bzw. den­sel­ben Ri­si­ken so­wohl in sach­li­cher als auch in zeit­li­cher Hin­sicht un­ter­lie­gen.

Da PPAs oft eine Lauf­zeit ha­ben, die über den Zeit­raum hin­aus­geht, für den sich Ab­satz­preise fest­stel­len las­sen (li­qui­der Zeit­raum), kann nur für den Teil des Ver­tra­ges, für den be­reits Preise auf der Ab­satz­seite vor­lie­gen, eine Si­che­rungs­wir­kung im Ver­trags­port­fo­lio vor­lie­gen (zeit­li­cher Zu­sam­men­hang). Ent­spre­chen­des gilt für un­glei­che Vo­lu­mina von Strom­be­zugs- und Strom­ab­satz­ge­schäft. Die Ver­trags­teile, für die keine Si­che­rungs­be­zie­hun­gen be­ste­hen, sind nach den all­ge­mei­nen han­dels­recht­li­chen Grundsätzen im­pa­ritätisch und ein­zeln zu be­wer­ten.

Die Un­ter­neh­men müssen außer­dem nach­wei­sen, dass die Port­fo­lio­bil­dung im Ein­klang mit dem Ri­si­ko­ma­nage­ment des Un­ter­neh­mens steht. Im Ri­si­ko­ma­nage­ment muss das Port­fo­lio von der Ri­si­ko­st­ra­te­gie bis zur Ri­si­ko­be­richt­er­stat­tung berück­sich­tigt wer­den. Ins­be­son­dere müssen die be­ste­hen­den Vo­lu­mina der Be­schaf­fungs­men­gen bzw. Er­zeu­gungs­men­gen dem Ab­satz bzw. Ei­gen­ver­brauch pro Lie­fer­jahr ge­genüber­ge­stellt und die über- oder un­ter­schrei­ten­den Men­gen iden­ti­fi­ziert wer­den. In Übe­rein­stim­mung mit dem Ri­si­ko­ma­nage­ment des Un­ter­neh­mens kann für den Teil, für den bei Ver­trags­ab­schluss noch keine Ein­be­zie­hung in ein Port­fo­lio möglich ist, bei vor­lie­gen­der Li­qui­dität ein suk­zes­si­ver Ein­be­zug in das Port­fo­lio er­fol­gen.

Für je­des Ver­trags­port­fo­lio ist eine an­ge­mes­sene, funk­ti­onsfähige und do­ku­men­tierte De­ckungs­bei­trags­rech­nung vor­zu­neh­men. Ver­schie­dene Ver­trags­port­fo­lien sind sach­ge­recht von­ein­an­der ab­zu­gren­zen. Wich­tig ist, dass die Struk­tur der De­ckungs­bei­trags­rech­nung der wirt­schaft­li­chen Ri­si­ko­steue­rung ent­spricht. Eine Über­lei­tung zur Ge­winn- und Ver­lust­rech­nung muss möglich sein, d. h. es dürfen nur auf­wands­glei­che Kos­ten und er­trags­glei­che Leis­tun­gen berück­sich­tigt wer­den. Der An­satz von kal­ku­la­to­ri­schen Kos­ten ist so­mit nicht zulässig. Des Wei­te­ren sind Plan-/Ist-Ver­glei­che durch­zuführen und zu do­ku­men­tie­ren.

Hin­weise:

Auf­grund der der­zeit schlecht ab­schätz­ba­ren wei­te­ren Ent­wick­lung der Preise am Strom­markt so­wie der re­gu­la­to­ri­schen Rah­men­be­din­gun­gen ins­be­son­dere in Be­zug auf eine Über­ge­winn­ab­schöpfung und eine Strom­preis­bremse sind vor al­lem lang­fris­tige Pla­nun­gen sys­tem­im­ma­nent mit ho­hen Un­si­cher­hei­ten ver­bun­den. So­fern die Vor­aus­set­zun­gen für die Bil­dung von Be­wer­tungs­ein­hei­ten oder Port­fo­lien nicht mehr ge­ge­ben sind, ist der Ein­zel­be­wer­tungs­grund­satz an­zu­wen­den.

Bei einem Ein­be­zug von Fi­nanz­in­stru­men­ten in eine Be­wer­tungs­ein­heit ist im La­ge­be­richt (§ 289 Abs. 2 Nr. 1 HGB) darüber zu be­rich­ten. Da­nach ist dort auf die Ri­si­ko­ma­nage­ment­ziele und -me­tho­den der Ge­sell­schaft ein­schließlich der Me­tho­den zur Ab­si­che­rung al­ler wich­ti­gen Ar­ten von Trans­ak­tio­nen, die im Rah­men der Bi­lan­zie­rung von Si­che­rungs­ge­schäften er­fasst wer­den, und die Preisände­rungs-, Aus­fall- und Li­qui­ditätsri­si­ken so­wie auf die Ri­si­ken aus Zah­lungs­strom­schwan­kun­gen, de­nen die Ge­sell­schaft aus­ge­setzt ist, ein­zu­ge­hen. Qua­li­ta­tive An­ga­ben sind aus­rei­chend.

Bei der Bil­dung von Be­wer­tungs­ein­hei­ten nach § 254 HGB sind im An­hang so­wohl An­ga­ben zur Bi­lan­zie­rungs- und Be­wer­tungs­me­thode (§ 284 Abs. 2 Nr. 1 HGB) als auch die An­ga­ben nach § 285 Nr. 23 HGB - so­fern sie nicht im La­ge­be­richt ge­macht wer­den - zu ma­chen.

Exkurs: Bilanzierung von Power Purchase Agreements nach IFRS

Da PPAs bi­la­te­ral ‚over-the-coun­ter’ ab­ge­schlos­sen wer­den, können die Ver­trags­par­teien die Ver­trags­mo­da­litäten (z. B. Lauf­zeit, Vo­lu­men, Preis­me­cha­nis­mus) sehr fle­xi­bel ge­stal­ten. Auf­grund der Viel­zahl an Ge­stal­tungsmöglich­kei­ten der PPAs kann die kon­krete Bi­lan­zie­rung stark va­ri­ie­ren. Da­bei ist auch zwi­schen Er­zeu­ger, En­er­giehänd­ler und Ver­brau­cher un­ter­schei­den. Grundsätz­lich wird da­her eine ge­naue Ana­lyse des Ver­trags und des zu­grunde lie­gen­den Ge­schäfts­mo­dells emp­foh­len. Bei der Würdi­gung der Bi­lan­zie­rung nach IFRS sollte wie folgt vor­ge­gan­gen wer­den: Im ers­ten Schritt wird der Ver­trag auf Vor­lie­gen ei­nes Lea­sing­verhält­nis­ses im Sinne des IFRS 16 un­ter­sucht. Im zwei­ten Schritt er­folgt die Ana­lyse, in­wie­weit ein PPA für die je­wei­lige Ver­trags­par­tei (aus Sicht des Käufers und Verkäufers) wie ein Fi­nanz­in­stru­ment gemäß IFRS 9 zu be­han­deln ist und so­mit eine Fair Va­lue Be­wer­tung zu er­fol­gen hat. Diese Va­ri­ante könnte ins­be­son­dere für En­er­giehänd­ler und Ver­brau­cher re­le­vant sein. Bei klas­si­schen En­er­gie­ver­sor­gern wer­den die En­er­gie­be­schaf­fungs­verträge über­wie­gend für Zwecke des Emp­fangs oder der Lie­fe­rung nicht fi­nan­zi­el­ler Pos­ten ge­schlos­sen, um den er­war­te­ten phy­si­schen Be­darf zur Be­lie­fe­rung der Kun­den ab­zu­de­cken („own use ex­emp­tion“) und un­ter­lie­gen in­so­weit nicht den Re­ge­lun­gen des IFRS 9. Fin­det IFRS 9 keine An­wen­dung, ist der Ver­trag als schwe­ben­des Ge­schäft un­ter An­wen­dung von IAS 37 und IFRS 15 zu be­han­deln. Diese Form der Bi­lan­zie­rung führt dazu, dass Markt­wertände­run­gen nicht er­fasst wer­den, außer es liegt ein dro­hen­der Ver­lust vor. Da­her wird diese Form der Bi­lan­zie­rung oft­mals von En­er­gie­er­zeu­gern und In­dus­trie­un­ter­neh­men präfe­riert.

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