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CO2-Grenzausgleichsmechanismus: Die neuen CBAM-Berichtspflichten für Importeure

Die Be­stre­bun­gen der EU-Kom­mis­sion, dem Kli­ma­wan­del und der Um­welt­zerstörung im Rah­men des EU-Green-Deals ent­ge­gen­zu­wir­ken, sol­len vor al­lem mit dem EU-Kli­ma­schutz­pa­ket „Fit For 55“ um­ge­setzt wer­den. Ziel ist die Sen­kung der Netto-Treib­haus­gas­emis­sio­nen (wie CO2-Emis­sio­nen) bis 2030 um min­des­tens 55 % ge­genüber 1990. Als ein Grund­pfei­ler des Fit-For-55-Pa­kets wurde das neue CO2-Grenz­aus­gleichs­sys­tem (eng­li­sch: Car­bon Bor­der Ad­just­ment Me­cha­nism / CBAM) mit der Ver­ord­nung (EU) 2023/956 be­schlos­sen, wel­ches zum 17.05.2023 in Kraft ge­tre­ten ist. Er­ste Mel­de­pflich­ten für CO2-in­ten­sive Im­porte in die EU gel­ten be­reits ab 01.10.2023.

Ziele der CBAM-Verordnung (EU) 2023/956

In­ter­na­tio­nale Part­ner ver­fol­gen ge­genüber den Vor­ga­ben der EU we­ni­ger am­bi­tio­nierte Ziele, wes­we­gen die Ge­fahr der Ver­la­ge­rung von CO2-Emis­sio­nen, dem sog. Car­bon Le­akage, in Dritt­staa­ten be­steht. Das CBAM soll ver­hin­dern, dass Un­ter­neh­men in be­stimm­ten Sek­to­ren und Teil­sek­to­ren der In­dus­trie aus Kos­tengründen ihre Pro­duk­tion in an­dere Länder ver­la­gern oder dass an­stelle von Wa­ren mit we­ni­ger Treib­haus­gas­emis­sio­nen gleich­wer­tige Er­zeug­nisse mit nied­ri­ge­ren An­for­de­run­gen zur Emis­si­ons­re­duk­tion im­por­tiert wer­den. Be­zweckt wird die fi­nan­zi­elle Gleich­stel­lung von Her­stel­lern aus Drittländern und EU-Her­stel­lern.

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Persönlicher Anwendungsbereich

Die CBAM gilt grundsätz­lich für Im­por­teure, die aus Dritt­staa­ten Wa­ren be­zie­hen, die dem sach­li­chen An­wen­dungs­be­reich des CBAM un­ter­lie­gen. Es be­ste­hen keine Aus­nah­me­re­geln für Un­ter­neh­men mit nur we­ni­gen Im­por­ten oder Pri­vat­per­so­nen.

Sachlicher Anwendungsbereich

Be­trof­fen sind grundsätz­lich die in An­hang I und An­hang II der Ver­ord­nung (EU) 2023/956 auf­geführ­ten Wa­ren mit Ur­sprung in einem Dritt­land.

Hier­von aus­ge­nom­men sind die EFTA-Staa­ten und Ge­biete, die nach An­hang III i. V. m. Art. 2 Abs. 4 Ver­ord­nung (EU) 2023/956 nicht in den An­wen­dungs­be­reich der Ver­ord­nung fal­len, wie z. B. Hel­go­land.

CBAM gilt für die Pro­dukt­grup­pen Alu­mi­nium, Che­mi­ka­lien, Ei­sen und Stahl, Dünge­mit­tel, Strom und Ze­ment. Es ist da­von aus­zu­ge­hen, dass der An­wen­dungs­be­reich künf­tig noch er­wei­tert wird.

01.10.2023: Start der CBAM-Übergangsphase

Ab dem 01.10.2023 be­ginnt eine bis 31.12.2025 an­dau­ernde Überg­angs­phase. Für Einführer mit Ansässig­keit in­ner­halb der EU, de­ren in­di­rekte Zoll­ver­tre­ter so­wie für die in­di­rek­ten Zoll­ver­tre­ter von nicht in der EU ansässi­gen Einführern gel­ten u. a. fol­gende Ver­pflich­tun­gen:

  • Be­rech­nung und Do­ku­men­ta­tion der di­rek­ten und in­di­rek­ten Emis­sio­nen, wel­che im Pro­duk­ti­ons­pro­zess der im­por­tier­ten Güter ent­stan­den sind,
  • Pflicht zur quar­tals­wei­sen Vor­lage ei­nes Be­richts, erst­mals zum 31.01.2024, mit An­ga­ben
    • zur Ge­samt­menge je­der Wa­ren­art,
    • den tatsäch­li­chen Ge­sam­te­mis­sio­nen, be­rech­net nach der in An­hang IV der Ver­ord­nung (EU) 2023/956 be­schrie­be­nen Me­thode, und
    • zum CO2-Preis, der in einem Ur­sprungs­land für die in den ein­geführ­ten Gütern ent­hal­te­nen Emis­sio­nen ge­zahlt wurde, wo­bei jede verfügbare Aus­fuh­rer­stat­tung oder an­dere Form von Aus­gleich zu berück­sich­ti­gen ist.

31.12.2024: Registrierungspflichten/-möglichkeiten im CBAM-Register

Ab dem 31.12.2024 be­ste­hen die Pflicht zur Re­gis­trie­rung als CBAM-An­mel­der so­wie die Möglich­keit zur Re­gis­trie­rung von Be­trei­bern und An­la­gen in Drittländern im CBAM-Re­gis­ter.

01.01.2026: Volle Geltung des CBAM

Ab 01.01.2026 dürfen nur noch zu­ge­las­sene CBAM-An­mel­der CBAM-Wa­ren einführen. Dann er­folgt auch die Be­prei­sung von di­rek­ten und in­di­rek­ten Emis­sio­nen der CBAM-Ware. Ggf. ist ab dann auch der Er­werb kos­ten­pflich­ti­ger CBAM-Zer­ti­fi­kate er­for­der­lich. Der Preis für diese Zer­ti­fi­kate ent­spricht dem Koh­len­stoff­preis, der im Rah­men des EU-Emis­si­ons­han­dels­sys­tems fest­ge­legt und wöchent­lich veröff­ent­licht wird.

Schließlich ist ab 01.01.2026 jähr­lich eine CBAM-Erklärung bis zum 31.05. je­den Ka­len­der­jah­res ab­zu­ge­ben.

Unser Leistungsangebot

Wir un­terstützen Sie bei der Um­set­zung der CBAM-Pflich­ten in Ih­rem Un­ter­neh­men:

  • Er­stel­lung ei­ner Be­schaf­fungs­ma­trix zur Do­ku­men­ta­tion, mit wel­chen Wa­ren aus wel­chen Her­kunftsländern und An­la­gen das Un­ter­neh­men in den An­wen­dungs­be­reich fällt
  • Ana­lyse vor­han­de­ner Da­ten­quel­len und ggf. Er­wei­te­rung zur Schaf­fung ei­nes au­to­ma­ti­sier­ten Be­richts- und Erklärungs­pro­zes­ses
  • Er­ar­bei­tung und Do­ku­men­ta­tion von in­ter­nen Pro­zes­sen und Zuständig­kei­ten zur Erfüllung der zukünf­ti­gen Com­pli­ance-Ver­pflich­tun­gen
  • Un­terstützung bei der Re­gis­trie­rung als CBAM-An­mel­der bzw. CBAM-Be­trei­ber im CBAM-Re­gis­ter.
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