Ein Compliance-Management-System (CMS) muss als ein wesentliches betriebswirtschaftliches Instrumentarium im Unternehmen implementiert werden, um das Risiko von Pflichtverstößen und damit negative Auswirkungen auf die Organisation, zu minimieren. Wichtig ist es, dass das CMS als dynamisches und gelebtes System aufgestellt wird und sich regelmäßig an die internen und externen Veränderungen anpassen kann. Dabei kann auf bestehenden Strukturen aus dem Qualitäts- und Risikomanagement aufgebaut werden, um eine Verzahnung der verschiedenen Kontroll- und Steuerungssysteme zu gewährleisten.
Im Rahmen der Implementierung bietet sich folgender Projektablauf an:
Zu Beginn Projekts erfolgt eine Evaluierung der bestehenden Compliance-Kultur. Darüber hinaus werden die Ziele des Compliance-Management-Systems als Basis für die eigentliche Kernaufgabe, nämlich die Bewertung von Risiken und Kontroll- bzw.- Präventionsmaßnahmen sowie deren Weiterentwicklung, definiert.
Außerdem wird zu Beginn des Projektes die Compliance-Organisation festgelegt. Hierbei müssen die bestehenden horizontalen und vertikalen Unternehmensstrukturen sowie ggf. bereits bestehende Compliance-Zuständigkeiten berücksichtigt werden. Es werden Risikofelder und Verantwortungsbereiche definiert und den einzelnen Organisationseinheiten zugeordnet.
Kern des CMS ist die Bestandsaufnahme, Bewertung und das Handling der wesentlichen Compliance-Risiken im Unternehmen. Die Bewertung umfasst analog der Vorgehensweise im klassischen Risikomanagement sowohl die Einschätzung der potenziellen Schadenshöhe als auch eine mögliche Eintrittswahrscheinlichkeit. Die Bestandsaufnahme erfolgt regelmäßig im Rahmen von Workshops bzw. Interviews mit den risikoverantwortlichen Führungskräften.
Aufbauend auf der Bestandsaufnahme der Compliance-Risiken werden Kontrollmaßnahmen, präventiv und detektiv, evaluiert und im Hinblick auf ihre Angemessenheit beurteilt. So kann zielgerichtet ein priorisierender Maßnahmenkatalog entwickelt werden, welcher die Implementierung weiterer Regelungen und Maßnahmen vorgibt, um den identifizierten Risiken zielgerichtet gegensteuern zu können.
Flankierend muss ein Compliance-Kommunikationsprozess aufgesetzt werden der sowohl top-down als auch bottom-up angelegt ist. Nur so ist sichergestellt, dass die einzelnen Unternehmenseinheiten auch aus dem System einen Benefit generieren und sich Risikoanalysen nicht nur auf einzelne Teilbereiche beschränken.
Um das System auch als langlebiges betriebswirtschaftliches Instrument im Unternehmen zu installieren, sollten die dokumentierten Kontroll- und Gegenmaßnahmen regelmäßig in Form von internen Audits auf ihre Funktionalität hin untersucht werden. Nur so ist sichergestellt, dass die Maßnahmen auch gelebte Praxis darstellen.
Wir unterstützen Sie bei der Einführung eines CMS gerne auch in der Form eines ersten Compliance Quick-Checks, der die wesentlichen Bereiche Ihrer Organisation „durchleuchtet“ und die existierenden Regelungen und Kontrollmechanismen einer kritischen Würdigung unterzieht. Ausgehend von dieser Analyse erarbeiten wir Verbesserungsvorschläge, um Ihr Unternehmen optimal an das bestehende Risikoumfeld anzupassen und organisatorische Maßnahmen einzuleiten, damit sie das CMS als ein funktionierendes und sinnvolles betriebswirtschaftliches Instrumentarium nutzen können.