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Steuerberatung

Darlehensgewährung an GmbH durch Ehegatten des Anteilseigners

Der BFH bestätigt aber­mals, dass die An­wen­dung der Ab­gel­tung­steuer nicht aus­ge­schlos­sen ist, wenn der Ehe­gatte des Al­lein­ge­sell­schaf­ters ei­ner GmbH aus einem Dar­le­hen an die Ge­sell­schaft Zin­sen be­zieht.

Gemäß § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. b EStG ist an­stelle der Ab­gel­tung­steuer der ta­rif­li­che Steu­er­satz an­zu­wen­den, wenn Zin­sen von ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft an einen zu min­des­tens 10 % be­tei­lig­ten An­teils­eig­ner ge­zahlt wer­den. Das gilt auch, wenn der Gläubi­ger der Ka­pi­tal­erträge eine dem An­teils­eig­ner na­he­ste­hende Per­son ist (§ 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. b Satz 2 EStG). Be­reits mit Ur­teil vom 14.5.2014 (Az. VIII R 31/11) kam der BFH zu dem Er­geb­nis, dass ein aus dem Ehe­gat­ten­verhält­nis ab­ge­lei­te­tes persönli­ches In­ter­esse al­lein nicht für ein sol­ches Näheverhält­nis genügt. Er­for­der­lich sei viel­mehr ein Be­herr­schungs­verhält­nis zwi­schen dem An­teils­eig­ner und dem Dar­le­hens­ge­ber. Die­ser Rechts­auf­fas­sung folgt auch die Fi­nanz­ver­wal­tung (BMF-Schrei­ben vom 18.1.2016, BStBl. I 2016, S. 85, Rz. 136).

Mit Ur­teil vom 16.6.2020 (Az. VIII R 5/17) bestätigt der BFH diese Recht­spre­chung und weist dar­auf hin, dass § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. b Satz 2 EStG eine ab­schließende Re­ge­lung ist. Ein Rück­griff auf den all­ge­mei­ne­ren Aus­schlusstat­be­stand nach § 32d Abs. 2 Nr. 1 Buchst. a EStG, wo­nach Ka­pi­tal­erträge dann nicht der Ab­gel­tung­steuer un­ter­lie­gen, wenn Gläubi­ger und Schuld­ner na­he­ste­hende Per­so­nen sind und ent­spre­chende Auf­wen­dun­gen beim Schuld­ner Be­triebs­aus­ga­ben oder Wer­bungs­kos­ten dar­stel­len, kommt laut BFH so­mit nicht in Frage.

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