Knapp 15.000 Nutzer haben vor der Bundestagswahl mit dem Ebner Stolz Taxomat zu den wichtigsten Steuerthemen abgestimmt: Der Ebner Stolz Taxomat funktioniert im Grunde wie der Wahl-o-mat, beschränkt sich aber auf den steuerlichen Bereich. Die Steuerexperten von Ebner Stolz haben die Aussagen und Forderungen der sechs Parteien, die Potenzial haben, in den Bundestag einzuziehen, analysiert. Mit dem Taxomat können die Wähler ihre steuerlichen Präferenzen in vierzehn Fragen ganz einfach analysieren. Die Meinungen der Taxomat-Nutzer sind Stand 15.09.2021 zum Großteil erfreulich eindeutig.
Eindeutiges Votum: Keine Steuererhöhung, bessere Abschreibungsbedingungen, mehr Innovationsförderung…
Die Corona-bedingte Mehrverschuldung beschäftigt die Taxomat-Nutzer ganz besonders. Bei der Frage, ob die Haushaltslöcher durch Steuererhöhungen ausgeglichen werden sollen, ist die Antwort mehr als eindeutig: 71,81 % sprechen sich dagegen und 21,63 % dafür aus. 6,56 % enthalten sich bei diesem Thema.
Auch die Ergebnisse zur Erhöhung der Erbschaftsteuer und des Spitzensteuersatzes bei der Einkommensteuer sind wenig überraschend: Die Mehrheit der Nutzer ist gegen eine Erhöhung der Erbschaftsteuer (62,12 %) sowie des Spitzensteuersatzes (61,83 %) zur Bewältigung der Kosten der Corona-Krise. Auch sprechen sich 68,24 % der Taxomat-Nutzer für eine vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlages aus.
Vor dem Hintergrund einer klaren Absage an Steuererhöhungen durch die Taxomat-Nutzer überrascht, dass sich 66,47 % für eine Begrenzung des steuerlichen Betriebsausgabenabzugs bei Managergehältern aussprechen.
Ein gezielter Modernisierungsschub sowie eine bessere Förderung von Startups ist den Taxomat-Nutzern ebenfalls ein großes Anliegen. Mit 81,98 % sprechen sie sich deutlich für eine steuerliche Innovationsförderung aus. 82,10 % der Befragten sind für eine Förderung von Investitionen durch verbesserte Abschreibungsbedingungen.
Eindeutig ist das Votum auch im Hinblick auf die Familienförderung: Die Taxomat-Nutzer sind sich einig, dass das seit 1958 weitgehend unberührt gebliebene Ehegattensplitting dem modernen Familienbild nicht mehr gerecht wird. 67,62 % votieren für ein familienfreundlicheres Modell des Ehegattensplittings.
Bei der Wiedereinführung der Vermögensteuer herrscht Uneinigkeit
Überraschend spricht sich nur fast die Hälfte der Nutzer gegen eine Wiedereinführung der Vermögensteuer aus. Auch lehnen nur knapp 52 % die Erhebung einer Vermögensabgabe ab, knapp die Hälfte der Taxomat-Nutzer ist also dafür oder enthält sich bei diesem Thema. Auch die Frage, ob die Unternehmensteuerbelastung gesenkt werden soll, zeigt ein ausgeglichenes Bild - 46,57 % sind gegen eine Senkung, 42,82 % sind dafür, unentschlossen waren 10,61 % der Befragten.
Geteilter Meinung waren die Nutzer auch beim Thema Abgeltungsteuer: Hier gab es beinahe ebenso viele Gegner wie Befürworter bzw. Unentschlossene.
Trendwende im Verlauf der Befragung
Beim Thema Verlustnutzung hat sich das Meinungsbild der Taxomat-Nutzer im Verlauf der Befragung gewandelt. Nach den ersten 6.300 Befragten war die knappe Mehrheit für eine Ausdehnung der Verlustnutzungsmöglichkeiten. Nach weiteren 6.000 Teilnehmern hat sich das Stimmungsbild jedoch geändert. Nun lehnt mit 46,81 % die Mehrheit der Befragten flexiblere Verlustnutzungsmöglichkeiten ab. Der Anteil der Befürworter umfasst noch 33,98 % und 19,21 % haben zu diesem Thema keine eindeutige Meinung. Dies überrascht, da in der derzeitigen Wirtschaftslage Unternehmen vielfach den Wunsch nach einer besseren Verrechenbarkeit von Verlusten mit den erwirtschafteten Gewinnen äußern und auch der Mut zum Scheitern mit einer Geschäftsidee nicht bestraft werden sollte.
Blick auf die Parteien: wer punktet am meisten?
Mit dem Taxomat konnten die Nutzer ermitteln, welche Partei steuerpolitisch am meisten mit den eigenen Ansichten übereinstimmt. Ginge es nur um Steuerpolitik, wäre die Union mit 36,26 % der Wahlsieger, an zweiter Stelle stünden die Grünen mit 21,13 %, dicht gefolgt mit 17,96 % von der FDP. Überraschend: die Linken erfüllen mit 12,06 % eher die Erwartungen der Taxomat-Nutzer als die SPD (9,15 %). Die AfD bildet mit 3,44 % - offenbar wegen ihres mitunter dünnen und diffusen Steuerkonzepts - das Schlusslicht.
Steuerpolitische Wünsche seitens der Beraterschaft
Zweifelsohne muss die Staatsverschuldung zurückgeführt werden. Dieses Problem darf keinesfalls auf nachfolgende Generationen verlagert werden. Allerdings sollten Maßnahmen vermieden werden, die sich kontraproduktiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken könnten. Deutschland ist schon jetzt ein Hochsteuerland. Hinzu kommen immens hohe Sozialabgaben und Energiesteuern. Jeglicher Impuls zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Innovationsförderung ist zu begrüßen: Dazu gehören stabile Steuersätze, verbesserte Abschreibungsbedingungen und Verlustnutzungsmöglichkeiten sowie eine noch bessere F&E-Förderung als durch die von der bisherigen Bundesregierung eingeführte steuerliche Forschungszulage.
Die Verunsicherung des Mittelstandes durch die Diskussion zur Wiederbelebung der Vermögensteuer muss aufhören. Das Stimmungsbild ergibt, dass einige schon auf gepackten Koffern sitzen - dabei kann sich Deutschland Steuerflucht nicht leisten. Dass eine solche Gefahr nicht von der Hand zu weisen ist, hat das Beispiel Frankreich gezeigt. Dort ist nach der Einführung einer ähnlichen Steuer das Wirtschaftswachstum deutlich zurückgegangen.
Neben all den steuerprogrammatischen Anforderungen sollte eine neue Bundesregierung aber auch dazu beitragen, dass das Steuerrecht wieder anwenderfreundlicher wird und die Steuerabteilungen der Unternehmen nicht lähmt. Dazu müssen die bürokratischen Anforderungen herabgesetzt werden. Auch dürfen redliche Unternehmen, die zweifelsohne bereit sind, entsprechend der gesetzlichen Regelungen Steuern zu zahlen und einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten, nicht weiter unter Generalverdacht der Steuerhinterziehung gestellt und kriminalisiert werden. Vielmehr wäre gerade in Betriebsprüfungen ein Klima des kooperativen Miteinanders von Finanzverwaltung und Steuerpflichtigen wünschenswert.