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Steuerberatung

DSGVO: Anforderung von Unterlagen durch die Finanzbehörde rechtmäßig

Der BFH hat ent­schie­den, dass die An­for­de­rung von Miet­verträgen durch die Fi­nanz­behörde un­ter Ein­hal­tung der DS­GVO rechtmäßig ist. Eine Ein­wil­li­gung der Mie­ter ist nicht er­for­der­lich, da diese Ver­ar­bei­tung zur Erfüllung steu­er­li­cher Pflich­ten not­wen­dig ist.

Zur Er­mitt­lung ei­nes steu­er­lich re­le­van­ten Sach­ver­halts kann die Fi­nanz­ver­wal­tung Be­lege bspw. Miet­verträge, Ne­ben­kos­ten­ab­rech­nun­gen o. ä. an­for­dern (§§ 92, 97 Abs. 1 AO). Laut BFH-Ur­teil vom 13.08.2024 (Az. IX R 6 /23, DStR 2024, S. 2425) kann die Vor­lage die­ser Un­ter­la­gen nicht un­ter Ver­weis auf einen Ver­stoß ge­gen die DS­GVO ab­ge­lehnt wer­den. Die Fi­nanz­ver­wal­tung sei für alle das Steu­er­ver­fah­rens­recht be­tref­fende Maßnah­men zur Ver­ar­bei­tung von per­so­nen­be­zo­ge­nen Da­ten be­fugt, so­fern dies der Erfüllung ih­rer Auf­gabe und Ausübung der öff­ent­li­chen Ge­walt dient. Im kon­kre­ten Fall war da­mit die An­for­de­rung von Miet­verträgen und Ne­ben­kos­ten­ab­rech­nun­gen zur Überprüfung von Einkünf­ten aus Ver­mie­tung und Ver­pach­tung zulässig. Die Ein­wil­li­gung der Mie­ter zur Of­fen­le­gung ih­rer per­so­nen­be­zo­ge­nen Da­ten sei für die rechtmäßige Vor­lage der be­tref­fen­den Un­ter­la­gen nicht er­for­der­lich.

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Hin­weis: Das Ur­teil steht im Ein­klang mit ei­ner vor­her­ge­hen­den Ent­schei­dung des BFH (Ur­teil vom 05.09.2023, Az. IX R 32/21, BStBl. II 2024, S. 159), in dem er die Pflicht zur Vor­lage von be­trieb­li­chen Kon­to­auszügen ei­nes Rechts­an­walts im Rah­men ei­ner Außenprüfung be­jahte.

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