Bemessungsgrundlage ist prinzipiell der Kaufpreis. Vertraglich wird regelmäßig vereinbart, dass der Grundstückskäufer die Grunderwerbsteuer zahlen muss. Je nach Bundesland variiert die Höhe der Grunderwerbsteuer. Den niedrigsten Steuersatz haben aktuell Bayern und Sachsen mit 3,5 %, am stärksten mit Grunderwerbsteuer belastet werden Immobilienkäufer in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen. Hier liegt der Steuersatz bei 6,5 %. Wer also ein Eigenheim kauft, muss die Grunderwerbsteuer als erhebliche Zusatzbelastung mit einkalkulieren.
Wohneigentumsquote in Deutschland vergleichsweise gering
„Bei der Eigentümerquote von Privathaushalten gehört Deutschland im europäischen Vergleich zu den Schlusslichtern. Deutschland ist eine Mieternation. Nur etwas mehr als die Hälfte der Immobilieneigentümer wohnt in einem eigenen Haus oder Wohnung. In der gesamten EU liegt die Eigentümerquote bei 69 %, in Spanien und Polen beispielsweise sogar darüber.“ erläutert Arne Hecht, Rechtsanwalt und Steuerberater in Hamburg. „Angesichts stark steigender Immobilienpreise können sich viele Familien kaum noch Wohnungseigentum leisten – eine Situation, die durch die Grunderwerbsteuerbelastung noch verschärft wird“ gibt der Experte zu bedenken.
Ebner Stolz Taxomat Nutzer fordern mehrheitlich eine Entlastung für Familien von der Grunderwerbsteuer
Mehr als 75 % der Befragten der über 13.900 Befragten stimmen für eine Entlastung für Familien von der Grunderwerbsteuer beim erstmaligen Erwerb von privatem Wohneigentum. Lediglich rund 19 % der Taxomat-Nutzer sehen keine Notwendigkeit dafür. Nur 6 % der Nutzer haben sich dazu noch keine Meinung gebildet.
Das sagen die Parteien
CDU/CSU, Grüne, FDP und AfD halten Reformen bei der Grunderwerbsteuer im Hinblick auf den privaten Immobilienerwerb für erforderlich. CDU/CSU wollen den Ländern die Möglichkeit einräumen, beim erstmaligen Erwerb von selbstgenutztem Wohnraum einen Freibetrag von 250.000 Euro pro Erwachsenem und 100.000 Euro pro Kind zu gewähren. Auch die FDP plädiert für einen Freibetrag für natürliche Personen beim Erwerb von selbstgenutztem Wohnimmobilien, allerdings in der Größenordnung von 500.000 Euro. Die Grünen wollen es den Ländern ermöglichen, private Käufer durch eine Senkung des Grunderwerbsteuersatzes zu entlasten, und damit verbundene Steuerausfälle mit einer Anhebung des Grunderwerbsteuersatzes z. B. für große Wohnungsunternehmen zu kompensieren.
Die AfD will die Grunderwerbsteuer bei Erwerb von selbstgenutzten Wohnimmobilien generell abschaffen. SPD und Linke treffen zu diesem Thema keine Aussagen in ihren Wahlprogrammen.