Nach rund 20 Jahren Verhandlungen einigte sich die Europäische Union (EU) mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) auf ein gemeinsames Freihandelsabkommen.
Ziel des Abkommens ist der weitgehende Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen. Auf der EU-Seite würden damit laut der EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström jedes Jahr vier Milliarden Euro Zollgebühren wegfallen. Das ist vier Mal so viel wie im Handel mit Japan. Das geplante Freihandelsabkommen hat damit noch größere Auswirkungen als das im Februar 2019 in Kraft getretene JEFTA-Abkommen zwischen der EU und Japan.
Gemeinsam möchten die beiden Vertragsparteien die größte Freihandelszone der Welt aufbauen.
Mit einer Bevölkerung von mehr als 260 Millionen Menschen ist der Mercosur-Staatenbund einer der größten Wirtschaftsräume der Welt. Durch das Freihandelsabkommen öffnet sich für die EU ein großer Handelsmarkt. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bezeichnete das geplante Abkommen als das „wichtigste Handelsabkommen aller Zeiten“.
Große Handelserleichterungen und Kostenersparnisse werden insbesondere für die Automobilindustrie erwartet, wenn die derzeit in Brasilien und Argentinien geltenden Außenzölle auf Autoimporte von 35 Prozent abgeschafft werden.