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Steuerberatung

EuGH-Vorlagen zum Aufteilungsgebot von Beherbergungsleistungen

Der BFH legt dem EuGH in drei Ver­fah­ren die Frage der EU-Rechts­kon­for­mität des Auf­tei­lungs­ge­bots zwi­schen Be­her­ber­gungs­leis­tun­gen, die dem ermäßig­ten Um­satz­steu­er­satz von 7 % un­ter­lie­gen, und un­selbständi­gen Ne­ben­leis­tun­gen vor.

Nach § 12 Abs. 2 Nr. 11 Satz 1 UStG wer­den Umsätze aus der Ver­mie­tung von Wohn- und Schlafräumen, die zur kurz­fris­ti­gen Be­her­ber­gung von Frem­den be­reit­ge­hal­ten wer­den, mit dem ermäßig­ten Um­satz­steu­er­satz von 7 % be­steu­ert. Von der ermäßig­ten Be­steue­rung aus­ge­nom­men sind je­doch nach § 12 Abs. 2 Nr. 11 Satz 2 UStG Leis­tun­gen, die nicht un­mit­tel­bar der Ver­mie­tung die­nen, auch wenn sie mit dem Ent­gelt für die Ver­mie­tung ab­ge­gol­ten wer­den.

Der BFH legt dem EuGH nun in drei Ver­fah­ren die Frage zur Vor­ab­ent­schei­dung vor, ob eine na­tio­nale Re­ge­lung wie das vor­ge­nannte Auf­tei­lungs­ge­bot ge­gen die EU-recht­li­chen Vor­ga­ben verstößt, wenn ne­ben der Ver­mie­tung von Wohn- und Schlafräumen mit dem Ent­gelt der Ver­mie­tung zu­dem nicht un­mit­tel­bar der Ver­mie­tung die­nende, un­selbständige Ne­ben­leis­tun­gen er­bracht wer­den.

Kon­kret geht es um fol­gende Fälle:

  • Be­reit­stel­lung von Parkplätzen (EuGH-Vor­lage vom 10.01.2024, Az. XI R 11/23 (XI R 34/20), DStR 2024, S. 1360),
  • Frühstücks­leis­tun­gen (EuGH-Vor­lage vom 10.01.2024, Az. XI R 13/23 (XI R 7/21), DStR 2024, S. 1367),
  • Fit­ness- und Well­ness­ein­rich­tun­gen, Be­reit­stel­lung von W-LAN (EuGH-Vor­lage vom 10.01.2024, Az. XI R 14/23 (XI R 22/21), DStR 2024, S. 1369).

Hin­weis: Die Vor­la­gen sind auch des­halb span­nend, weil der EuGH mit Ur­teil vom 04.05.2023 (Rs. C-516/21, Y/FA X, DStR 2023, S. 1076) auf ein Vor­ab­ent­schei­dungs­er­su­chen des V. Se­nats des BFH be­reits bei der Ver­mie­tung ei­nes Grundstücks nebst Be­triebs­vor­rich­tun­gen das Auf­tei­lungs­ge­bot ge­kippt hat. Die­ser Auf­fas­sung hatte sich der BFH mit Be­schluss vom 17.08.2023 (Az. V R 7/23 (V R 22/20), DStR 2023, S. 2005) an­ge­schlos­sen und seine bis­he­rige Recht­spre­chung geändert. Wa­rum der Span­nungs­bo­gen für die ak­tu­ell dem EuGH vor­ge­leg­ten Fälle auf­recht­er­hal­ten wurde, können Sie in un­se­rem da­ma­li­gen News­let­ter nach­le­sen.

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