deen

Themen

Wie ist das Family Office von heute ideal aufgestellt?

In­ha­ber und Un­ter­neh­mer­fa­mi­lien wid­men ih­rem Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men viel Auf­merk­sam­keit und Zeit. Aber gilt dies auch für das sons­tige Fa­mi­li­en­vermögen, ins­be­son­dere des­sen Struk­tu­rie­rung und pro­fes­sio­nelle Steue­rung? Diese Frage hat Eb­ner Stolz im Rah­men ei­ner Stu­die be­leuch­tet. Mit ei­ner On­line-Um­frage un­ter mehr als 400 Fa­mily Of­fices ha­ben wir diese nach ih­ren Her­aus­for­de­run­gen, ih­rem An­la­ge­ver­hal­ten und nach ih­rem Auf­ga­benspek­trum ge­fragt. Es zeigt sich, auf wel­che Kom­pe­ten­zen Fa­mily Of­fices ih­ren Fo­kus le­gen, um er­folg­reich durch die ak­tu­el­len Her­aus­for­de­run­gen zu na­vi­gie­ren.

Aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen von Family Offices

Fa­mily Of­fices sind durch die ge­genwärti­gen wirt­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen stark be­las­tet. Die größte Her­aus­for­de­rung wird in der erhöhten In­fla­tion (63 %) ge­se­hen. Trotz die­ses ak­tu­ell ge­samt­wirt­schaft­lich an­spruchs­vol­len Um­felds gehört nach wie vor für etwa je­des zweite der be­frag­ten Fa­mily Of­fices der grundsätz­li­che Vermögensüberg­ang auf die nächste Ge­ne­ra­tion zu den größten Her­aus­for­de­run­gen. Aber auch staat­li­che Ein­griffe und die Re­gu­lie­rung der Märkte wird von 38 % der Be­frag­ten als Ri­si­ko­fak­tor der Vermögens­si­che­rung bzw. -meh­rung iden­ti­fi­ziert. Ein Vier­tel der Be­frag­ten fürch­tet schließlich eine erhöhte Steu­er­be­las­tung, even­tu­ell so­gar durch eine Vermögen­steuer.

© Adobestock

Klassische Anlageformen weiter im Trend

Trotz oder ge­rade we­gen der ge­genwärti­gen Her­aus­for­de­run­gen durch die hohe In­fla­tion und die zu­neh­mende Be­deu­tung nach­hal­ti­ger In­ves­ti­tio­nen do­mi­nie­ren wei­ter­hin die klas­si­schen An­la­ge­for­men in Im­mo­bi­lien (97 %) und Ak­tien (89 %) das In­ves­ti­ti­ons­ver­hal­ten von Fa­mily Of­fices. Pri­vate Equity Fonds be­le­gen mit 78 % Platz 3 im Ran­king. Über­ra­schend stark ver­tre­ten sind In­ves­ti­tio­nen in Ven­ture Ca­pi­tal mit 53 %. An­lei­hen und Edel­me­talle so­wie Kunst als An­la­gemöglich­keit spie­len eine eher un­ter­ge­ord­nete Rolle. Es zeigt sich also, dass die Port­fo­lio­aus­rich­tung der be­frag­ten Fa­mily Of­fices stärker ren­dite- als si­cher­heits­ori­en­tiert ist.

Direktinvestitionen gefragt

Die Stu­die un­ter­mau­ert den Trend, dass Fa­mily Of­fices auf Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen set­zen. Diese ermögli­chen Fa­mily Of­fices, un­ter­neh­me­ri­sch tätig zu sein, und ver­spre­chen gleich­zei­tig eine über­durch­schnitt­li­che Ren­dite im Ver­gleich zu pas­si­ven An­la­ge­for­men.

Da­bei ha­ben auch Nach­hal­tig­keits­kri­te­rien an er­heb­li­cher Be­deu­tung ge­won­nen. 69 % der Fa­mily Of­fices rich­ten ihre An­la­ge­stra­te­gie u. a. da­nach aus. So neh­men auch für Fa­mily Of­fices al­ter­na­tive In­ves­ti­tio­nen an Be­deu­tung zu. In­vest­ments vor al­lem in In­fra­struk­tur, wie bei­spiels­weise Wind- oder So­lar­parks, Glas­fa­ser­netz­be­trei­ber etc., ga­ran­tie­ren gut plan­bare, re­la­tiv si­chere Cash­flows und stel­len so­mit eine in­ter­es­sante Al­ter­na­tive zu An­lei­hen oder Im­mo­bi­lien dar.

Dem­ge­genüber spie­len Kryp­towährun­gen ak­tu­ell wei­ter­hin eine eher un­ter­ge­ord­nete Rolle, was der enor­men Vo­la­ti­lität die­ser An­la­ge­klasse ge­schul­det sein dürfte.

Family Offices möchten mitentscheiden

Bei Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen möch­ten Fa­mily Of­fices auch mit­ent­schei­den - so set­zen 53 % der be­fra­gen Fa­mily Of­fices auf Min­der­heits­be­tei­li­gun­gen mit Ein­flussmöglich­kei­ten, 47 % ge­hen dem­ge­genüber so­gar Mehr­heits­be­tei­li­gun­gen ein. Es zeigt sich so­mit, dass der Wunsch be­steht, auch wei­ter­hin un­ter­neh­me­ri­schen Ein­fluss auszuüben - und zwar selbst dann, wenn Un­ter­neh­mer­fa­mi­lien ihr ei­gent­li­ches Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men be­reits veräußert ha­ben.

Die Über­nahme von Ver­ant­wor­tung über Mit­spra­che­rechte ist ins­be­son­dere auch des­halb möglich, weil sich Fa­mily Of­fices zu­neh­mend pro­fes­sio­na­li­siert ha­ben und ent­spre­chende Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren auf­wei­sen, die die Ver­wal­tung di­rek­ter Un­ter­neh­mens­be­tei­li­gun­gen und de­ren Ma­nage­ment ermögli­chen.

Konkurrenz zu Private Equity-Investoren

Auf dem Markt für Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen kon­kur­rie­ren Fa­mily Of­fices vor al­lem mit Pri­vate Equity-In­ves­to­ren. Fa­mily Of­fices wei­sen da­bei ne­ben ih­rer lang­fris­ti­gen An­la­ge­stra­te­gie zu­meist Er­fah­rung und Know how in Be­zug auf eine mit­telständi­sch geprägte Un­ter­neh­mens­kul­tur auf, die po­si­tiv auf das Ziel­ob­jekt aus­strah­len kann. So be­vor­zu­gen mit­telständi­sche Verkäufer nicht sel­ten den (Co-)Ein­stieg ei­nes Fa­mily Of­fices, um die nach­hal­tige Un­ter­neh­mens­fortführung si­cher­zu­stel­len.

Vermögenscontrolling mittels spezieller Software

Wie je­doch ge­lingt es, den Über­blick über die Vermögens­struk­tur und de­ren Op­ti­mie­rung zu be­hal­ten? Ein di­gi­ta­les Vermögens­con­trol­ling ermöglicht die ta­ges­ak­tu­elle Ab­bil­dung der ge­sam­ten Vermögens­sphäre ei­nes Fa­mily Of­fices - und zwar über alle An­la­ge­klas­sen von Im­mo­bi­lien über Ak­tien, An­lei­hen, Di­rekt­be­tei­li­gun­gen, Pri­vate Equity In­vest­ments bis hin zu Edel­me­tal­len und Kunst­ge­genständen.

41 % der be­frag­ten Fa­mily Of­fices nut­zen be­reits di­gi­tale Soft­warelösun­gen, 31 % be­ab­sich­ti­gen, ent­spre­chende di­gi­tale Lösun­gen zu im­ple­men­tie­ren. Bei 16 % ist kein Ein­satz ent­spre­chen­der Tools ge­plant und 13 % ha­ben sich mit die­ser The­ma­tik noch nicht be­fasst.

Hier be­steht also Nach­hol­be­darf: Mit Hilfe ei­nes di­gi­ta­len Vermögens­con­trol­lings können Fun­da­men­tal-, Sen­si­ti­vitäts- und Sze­na­rio­ana­ly­sen durch­geführt so­wie Per­for­mance-Kon­trol­len und Bench­mar­king er­stellt wer­den. Dies ermöglicht Op­por­tu­nitätskos­ten­ana­ly­sen und de­zi­dierte Aus­wer­tun­gen al­ter­na­ti­ver In­vest­ments. Auch ist die kurz- und mit­tel­fris­tige Li­qui­ditätspla­nung und -über­wa­chung so­wie die Kon­trolle von Bank­abrech­nun­gen mit­hilfe ent­spre­chen­der Tools gewähr­leis­tet. Dies ermöglicht eine schnelle Re­ak­tion auf Markt­verände­run­gen und auch die Auf­de­ckung von ver­deck­ten Ri­si­ken, bei­spiels­weise von Währungs­ri­si­ken in Fonds oder all­ge­mei­nen Länder­ri­si­ken.

Fazit

Die ge­genwärtig hohe In­fla­tion so­wie nach­hal­tige In­ves­ti­tio­nen, aber auch der Klas­si­ker der Ge­ne­ra­tio­nen­nach­folge be­schäftigt ge­genwärtig Fa­mily Of­fices. Zu­dem spie­len auch die Di­gi­ta­li­sie­rung der Vermögens­ver­wal­tung und des Con­trol­lings bei Fa­mily Of­fices eine nicht zu un­ter­schätzende Rolle. Wei­tere In­for­ma­tio­nen zur ge­sam­ten Stu­die fin­den Sie hier. [à QR-Code auf die Web­site mit der Bro­schüre]

Als Be­ra­ter des deut­schen Mit­tel­stands verfügen wir über eine breite Er­fah­rung und ein tie­fes Verständ­nis für fa­mi­li­en­geprägte Un­ter­neh­mens­kul­tu­ren. Dies macht uns zu einem ver­trau­ens­vol­len Be­glei­ter in der voll­umfäng­li­chen Be­treu­ung vermögen­der Pri­vat­per­so­nen und Fa­mily Of­fices.

Be­ar­bei­tungs­stand: 13.09.2022

nach oben