Aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen von Family Offices
Family Offices sind durch die gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen stark belastet. Die größte Herausforderung wird in der erhöhten Inflation (63 %) gesehen. Trotz dieses aktuell gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfelds gehört nach wie vor für etwa jedes zweite der befragten Family Offices der grundsätzliche Vermögensübergang auf die nächste Generation zu den größten Herausforderungen. Aber auch staatliche Eingriffe und die Regulierung der Märkte wird von 38 % der Befragten als Risikofaktor der Vermögenssicherung bzw. -mehrung identifiziert. Ein Viertel der Befragten fürchtet schließlich eine erhöhte Steuerbelastung, eventuell sogar durch eine Vermögensteuer.
Klassische Anlageformen weiter im Trend
Trotz oder gerade wegen der gegenwärtigen Herausforderungen durch die hohe Inflation und die zunehmende Bedeutung nachhaltiger Investitionen dominieren weiterhin die klassischen Anlageformen in Immobilien (97 %) und Aktien (89 %) das Investitionsverhalten von Family Offices. Private Equity Fonds belegen mit 78 % Platz 3 im Ranking. Überraschend stark vertreten sind Investitionen in Venture Capital mit 53 %. Anleihen und Edelmetalle sowie Kunst als Anlagemöglichkeit spielen eine eher untergeordnete Rolle. Es zeigt sich also, dass die Portfolioausrichtung der befragten Family Offices stärker rendite- als sicherheitsorientiert ist.
Direktinvestitionen gefragt
Die Studie untermauert den Trend, dass Family Offices auf Direktinvestitionen setzen. Diese ermöglichen Family Offices, unternehmerisch tätig zu sein, und versprechen gleichzeitig eine überdurchschnittliche Rendite im Vergleich zu passiven Anlageformen.
Dabei haben auch Nachhaltigkeitskriterien an erheblicher Bedeutung gewonnen. 69 % der Family Offices richten ihre Anlagestrategie u. a. danach aus. So nehmen auch für Family Offices alternative Investitionen an Bedeutung zu. Investments vor allem in Infrastruktur, wie beispielsweise Wind- oder Solarparks, Glasfasernetzbetreiber etc., garantieren gut planbare, relativ sichere Cashflows und stellen somit eine interessante Alternative zu Anleihen oder Immobilien dar.
Demgegenüber spielen Kryptowährungen aktuell weiterhin eine eher untergeordnete Rolle, was der enormen Volatilität dieser Anlageklasse geschuldet sein dürfte.
Family Offices möchten mitentscheiden
Bei Direktinvestitionen möchten Family Offices auch mitentscheiden - so setzen 53 % der befragen Family Offices auf Minderheitsbeteiligungen mit Einflussmöglichkeiten, 47 % gehen demgegenüber sogar Mehrheitsbeteiligungen ein. Es zeigt sich somit, dass der Wunsch besteht, auch weiterhin unternehmerischen Einfluss auszuüben - und zwar selbst dann, wenn Unternehmerfamilien ihr eigentliches Familienunternehmen bereits veräußert haben.
Die Übernahme von Verantwortung über Mitspracherechte ist insbesondere auch deshalb möglich, weil sich Family Offices zunehmend professionalisiert haben und entsprechende Organisationsstrukturen aufweisen, die die Verwaltung direkter Unternehmensbeteiligungen und deren Management ermöglichen.
Konkurrenz zu Private Equity-Investoren
Auf dem Markt für Direktinvestitionen konkurrieren Family Offices vor allem mit Private Equity-Investoren. Family Offices weisen dabei neben ihrer langfristigen Anlagestrategie zumeist Erfahrung und Know how in Bezug auf eine mittelständisch geprägte Unternehmenskultur auf, die positiv auf das Zielobjekt ausstrahlen kann. So bevorzugen mittelständische Verkäufer nicht selten den (Co-)Einstieg eines Family Offices, um die nachhaltige Unternehmensfortführung sicherzustellen.
Vermögenscontrolling mittels spezieller Software
Wie jedoch gelingt es, den Überblick über die Vermögensstruktur und deren Optimierung zu behalten? Ein digitales Vermögenscontrolling ermöglicht die tagesaktuelle Abbildung der gesamten Vermögenssphäre eines Family Offices - und zwar über alle Anlageklassen von Immobilien über Aktien, Anleihen, Direktbeteiligungen, Private Equity Investments bis hin zu Edelmetallen und Kunstgegenständen.
41 % der befragten Family Offices nutzen bereits digitale Softwarelösungen, 31 % beabsichtigen, entsprechende digitale Lösungen zu implementieren. Bei 16 % ist kein Einsatz entsprechender Tools geplant und 13 % haben sich mit dieser Thematik noch nicht befasst.
Hier besteht also Nachholbedarf: Mit Hilfe eines digitalen Vermögenscontrollings können Fundamental-, Sensitivitäts- und Szenarioanalysen durchgeführt sowie Performance-Kontrollen und Benchmarking erstellt werden. Dies ermöglicht Opportunitätskostenanalysen und dezidierte Auswertungen alternativer Investments. Auch ist die kurz- und mittelfristige Liquiditätsplanung und -überwachung sowie die Kontrolle von Bankabrechnungen mithilfe entsprechender Tools gewährleistet. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen und auch die Aufdeckung von verdeckten Risiken, beispielsweise von Währungsrisiken in Fonds oder allgemeinen Länderrisiken.
Fazit
Die gegenwärtig hohe Inflation sowie nachhaltige Investitionen, aber auch der Klassiker der Generationennachfolge beschäftigt gegenwärtig Family Offices. Zudem spielen auch die Digitalisierung der Vermögensverwaltung und des Controllings bei Family Offices eine nicht zu unterschätzende Rolle. Weitere Informationen zur gesamten Studie finden Sie hier. [à QR-Code auf die Website mit der Broschüre]
Als Berater des deutschen Mittelstands verfügen wir über eine breite Erfahrung und ein tiefes Verständnis für familiengeprägte Unternehmenskulturen. Dies macht uns zu einem vertrauensvollen Begleiter in der vollumfänglichen Betreuung vermögender Privatpersonen und Family Offices.
Bearbeitungsstand: 13.09.2022