Das Practice Statement war im Jahr 2010 veröffentlicht worden. Nach Ansicht des IASB haben sich aber in der Zwischenzeit die Informationsbedürfnisse von Kapitalgebern verändert, worauf zahlreiche Organisationen mit Leitlinien zur narrativen Berichterstattung reagiert haben. Ziel des IASB-Projekts ist die Entwicklung eines umfassenden Rahmenkonzepts auf Basis dieser bestehenden Leitlinien, die sich zum Teil nur auf spezifische Themen und/oder bestimmte Branchen konzentrieren. Das Rahmenkonzept soll der Unternehmensleitung bei der Auswahl der zu berichtenden Informationen und der Darstellung derselben im Management Commentary helfen und gleichzeitig hinreichend verbindlich ausgestaltet werden, um eine Prüfung der Informationen durch Wirtschaftsprüfer oder Regulierungsbehörden zu ermöglichen.
Kern des Management Commentary soll eine Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des berichterstattenden Unternehmens sowie dessen Aussichten für die Zukunft sein. Dazu sollen Unternehmen aufbauend auf dem IFRS-Abschluss aus der Perspektive der Geschäftsleitung auf Schlüsselsachverhalte aus sechs Inhaltsbereichen eingehen und zudem die Querbeziehungen dieser Bereiche darstellen. Die Inhaltsbereiche betreffen
- das Umfeld des Unternehmens,
- Risiken,
- das Geschäftsmodell des Unternehmens,
- seine Strategie,
- wesentliche Ressourcen und Beziehungen sowie
- allgemein die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Auch dem neuen Entwurf zufolge soll der Management Commentary eine freiwillige Ergänzung zum IFRS-Abschluss bleiben; er ist also nicht zwingend erforderlich, um einen IFRS-konformen Abschluss zu erstellen. Für deutsche Unternehmen gelten in jedem Fall weiterhin die Vorgaben zur Lageberichterstattung im HGB.
Hinweis: Der Entwurf ist über die Website des IASB hier abrufbar.