Was war bislang Dein größter im Team erzielte Arbeitserfolg?
Wir haben im letzten Jahr ein Strategie- und Organisationsprojekt durchgeführt - bei einem großen, global arbeitenden Konzern mit vielen Tochtergesellschaften und Beteiligungen und einem sehr diversifizierten Geschäftsmodell. Da ging es um die künftige Strategie, also eine Perspektive von fünf bis zehn Jahren. Wir haben uns mit mehreren Kollegen beim Mandanten gründlich in die Märkte, Prozesse und Marktentwicklungen eingearbeitet.
Wie ging es dann weiter mit dem Projekt?
Mit Hilfe von Workshops mit den Mitarbeitern aus den einzelnen Geschäftsbereichen sind wir tiefer in die Diskussion über aktuelle Ausrichtung und Perspektiven eingestiegen. Das Projekt mündete in eine großen Tagung mit allen Führungskräften des Unternehmens, die wir mit vorbereitet haben und bei der ich dann auch einen Workshop zur zukünftigen digitalen Zusammenarbeit geleitet habe. Das war rundherum eine anstrengende Teamleistung – mit einem tollen Erfolg. Nach dem Projektabschluss sind wir mit dem ganzen Team auf dem Ijsselmeer segeln gewesen…
Ist so ein Event nach Projektabschluss typisch?
Ja. Nicht immer ist es allerdings ein Segelevent, andere Teams sind auch schon nach Amsterdam oder Spanien geflogen. Manchmal gehen wir auch einfach nur gemeinsam mit allen Kollegen essen. Auch das kann in einem grandiosen Abend enden…Wenn wir zusammen eine anstrengende Zeit hinter uns gebracht haben, gehört das Team-Building halt auch dazu. Anfang des Jahres waren wir in Salzburg und hatten dort unser „Jahres-Kick-Off“.
Was passiert bei so einem „Jahres-Kick-off“?
Da geht es dann im gesamten Team (inzwischen mehr als 100 Kollegen) um unsere strategische Ausrichtung, aktuellste Entwicklungen und natürlich auch ums Team-Building. Das Schöne dabei ist, dass man bei solchen Events merkt, wie wenig hierarchisch unsere Kultur eigentlich ist. Wenn wir uns nach Feierabend oder auf solchen Team-Events treffen, spielt es keine Rolle, ob du Senior Manager, Senior Partner oder Consulting Analyst bist. Jetzt in Salzburg hat ein Managing Partner von uns mit einem Consulting Analyst die Disco abgeschlossen…
Wie sehen Deine Zukunftspläne bei Ebner Stolz Management Consulting aus?
Ich schmiede gar keine konkreten Pläne. Karriere läuft hier nicht nach Schema F. Wenn ich mit meinem Mentor meine Entwicklung bespreche, dann geht es darum: Wie entwickele ich mich fachlich weiter, und was ist der nächste Schritt für die nächste Stufe? Jetzt werde ich mich wahrscheinlich im kommenden Jahr langsam Richtung Manager orientieren, aber wann ich den Schritt dann mache, ist noch völlig offen. Wir haben ja kein Up or Out, so dass wir innerhalb eines bestimmten Zeitraums den nächsten Schritt machen müssten. Vielleicht ist für mich auch beim Manager erstmal Schluss in der Hierarchie, vielleicht auch nicht. Hauptsache, die Aufgaben machen weiterhin Spaß.
Ist das typisch für die Arbeitskultur bei Ebner Stolz Management Consulting?
Wir sind kein Durchlauferhitzer. Die Leute rackern sich hier nicht zu Tode, um dann nach zwei, drei Jahren in eine „bequemere“ Position in ein Industrie-Unternehmen zu wechseln. Wir wollen Leute, die gerne langfristig Beratung machen. Das bestimmt unseren Umgang mit Belastungsspitzen, die es hier natürlich gibt. Projektleiter kommen zum Bespiel schon mal zu mir und sagen: „Musst Du das jetzt wirklich heute Abend noch machen? Kannst Du das nicht auf morgen schieben?“ Sind die Aufgaben erledigt, machen wir auch einmal früher Schluss. Bis in die oberen Ranks ist klar, dass sportliche Arbeitszeiten nicht als tagesüblicher Rahmen an jedem einzelnen Arbeitstag eingefordert werden. Das finde ich eine schöne Kultur.
„Auf den ersten Blick anders“: Hier geht es zum ersten Teil des Interviews mit Arne Sell.
Arne Sell arbeitet in Köln für Ebner Stolz Management Consultants. Im zweiten Teil des Interviews berichtet der 29-Jährige über Teamerfolge, gemeinsame Feiern und die Arbeitskultur im Unternehmen.