„Nach der Ausbildung wollte ich fachlich tiefer einsteigen“

18.10.2024 | 2 Minuten Lesezeit

Simone Dötsch arbeitet seit 2007 für Ebner Stolz in Reutlingen. Begonnen hat die 30-Jährige als Auszubildende. Mittlerweile ist Dötsch dort als Steuerberaterin tätig.

Was hat Dich im Jahr 2007 motiviert, den Beruf der Steuerfachangestellten zu ergreifen?

Ich hatte damals ein Schülerpraktikum während meiner Realschulzeit gemacht. Da durfte ich in der Steuerberatung schon direkt Daten erfassen und praktisch tätig werden. Dadurch habe ich einen schönen ersten Einblick in den Beruf bekommen und dann war für mich klar: Ich möchte Steuerfachangestellte werden. Der Umgang mit Zahlen hat mich von Anfang an begeistert und auch die Arbeit mit den Mandanten.

Womit hast Du Dich während Deiner Ausbildung und unmittelbar danach beschäftigt?

Während der Ausbildung habe ich vor allem den langjährigen Mitarbeitern zugearbeitet. Da ging es um Finanzbuchführung sowie Lohn- und Jahresabschlusserstellung, also Themen, die im Alltag der Steuerberatung aufkommen.

2013 und 2014 hast Du eine Weiterbildung zur Steuerfachwirtin gemacht. Wie lief das ab?

Eigentlich war ich ja nach der Ausbildung schon fit für die Praxis. Aber es gab da Grenzen bei den fachlichen Themen, weshalb ich mich für die Weiterbildung entschieden habe. Das fand berufsbegleitend statt – neben meiner Vollzeittätigkeit für Ebner Stolz. Die Ausbildung lief freitags und samstags – alle zwei Wochen. Das hat Ebner Stolz alles super möglich gemacht und auch die für mich verantwortlichen Partner haben das mitgetragen. Eineinhalb Jahre ging der Kurs und im Dezember 2014 habe ich dann die Prüfung in der Steuerberaterkammer bestanden. Die Aufgaben an sich haben sich danach nicht so stark verändert, aber ich konnte die Themen besser und tiefer verstehen. Deshalb bekam ich mehr Eigenverantwortung und konnte mich dadurch auch persönlich stark entwickeln.

Dann hast Du ja im vergangenen Jahr auch noch das Steuerberaterexamen gemacht. Wie hast Du Dich darauf vorbereitet?

Vorbereitet habe ich mich bei der Steuerberaterkammer. Da habe ich freitags und samstags über ein Jahr lang einen Wochenendkurs besucht. Ab Februar 2017 habe ich zusätzlich zum Kammer-Kurs den Knoll-Fernklausurenkurs absolviert. Das bedeutete insgesamt: jede Woche eine Klausur. Seit Juni 2017 war ich für vier Monate von der Arbeit freigestellt. Zwei Wochen habe ich in Stuttgart am Knoll-Intensivkurs teilgenommen und bis Oktober weiter fleißig Klausuren geschrieben und gelernt. Im Oktober habe ich dann die Prüfung absolviert.

Bist Du mit dem Ergebnis zufrieden?

Momentan bin ich super glücklich. Ich hätte nicht mit dem Erfolg in der Prüfung gerechnet, das war eine Menge Druck. Der Weg über die reine Praxis zum Steuerberater ist ja schon nicht ganz üblich, da ist Scheitern eine echte Möglichkeit. Wenn mich meine Vorgesetzten und Partner nicht so unterstützt und gepusht hätten, hätte ich das Ganze nicht geschafft. Ich möchte mich jetzt in meiner neuen Rolle festigen.

Was macht Dir eigentlich am meisten Spaß am Beruf der Steuerberaterin?

Ich bekomme in verschiedene Branchen Einblick und arbeite mit ganz unterschiedlichen Mandanten zusammen. Die Mandanten begleite ich in ihrem ganz normalen beruflichen Alltag. Dadurch bekomme ich einen tiefen Einblick darin, wie sich zum Beispiel eine wechselnde Konjunktur in Branchen und Unternehmen widerspiegelt.

 

31.05.2019