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Steuerberatung

Keine Grunderwerbsteuer bei Verlängerung der Beteiligungskette

Verändern sich die Be­tei­li­gungs­verhält­nisse an ei­ner grund­be­sit­zen­den Ge­sell­schaft da­hin­ge­hend, dass le­dig­lich die Be­tei­li­gungs­kette durch die Ein­brin­gung ei­ner an der grund­be­sit­zen­den Ge­sell­schaft be­tei­lig­ten Ka­pi­tal­ge­sell­schaft in eine an­dere Ka­pi­tal­ge­sell­schaft verlängert wird, fällt laut FG Sach­sen keine Grund­er­werb­steuer an.

Zwar ist - so das FG Sach­sen in sei­nem Ur­teil vom 09.11.2023 (Az. 2 K 939/20) - grundsätz­lich der Tat­be­stand ei­nes grund­er­werb­steu­er­pflich­ti­gen Er­werbs nach § 1 Abs. 2a GrEStG erfüllt.

Es komme aber die sog. Kon­zern­klau­sel nach § 6a GrEStG zur An­wen­dung, wo­nach bei kon­zern­in­ter­nen Um­struk­tu­rie­run­gen keine Grund­er­werb­steuer anfällt. Vor­aus­set­zung hierfür ist, dass ein herr­schen­des Un­ter­neh­men an einem be­herrsch­ten Un­ter­neh­men in­ner­halb von fünf Jah­ren vor und nach der Um­wand­lung zu min­des­tens 95 % un­un­ter­bro­chen be­tei­ligt ist. Dass im Streit­fall die Vor­be­hal­tens­frist nicht erfüllt wurde, sei je­doch in einem Fall der Ein­brin­gung zur Neugründung we­gen der fak­ti­schen Unmöglich­keit der Frist­wah­rung un­be­acht­lich.

Ge­gen das FG-Ur­teil ist die Re­vi­sion beim BFH un­ter dem Az. II R 33/23 anhängig.

Hin­weis: Mehr zu dem Ur­teil des FG Sach­sen le­sen in der Ur­teils­kom­men­tie­rung von Oli­ver Ab­ram, Steu­er­be­ra­ter und Di­rec­tor bei RSM Eb­ner Stolz in Ham­burg, in der Im­mo­bi­lien Zei­tung Nr. 21/2024, S. 16.

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