Unser aktueller englischsprachiger Industry Newsletter fokussiert auf den europäischen M&A-Markt in den Branchen Chemie, Pharma, Medizintechnik und Healthcare. Jedes Quartal zeigt das M&A-Branchenteam von Ebner Stolz aktuelle Entwicklungen und neueste Transaktionen auf. Eines der vier Sub-Segmente wird mit einem speziellen Beitrag vertieft - seien es regulatorische Änderungen in der Medizintechnik, Auswirkungen von unterbrochenen Lieferketten oder disruptive Veränderungen von Produktionsmethoden.
Wo lagen im vergangenen Jahr die Herausforderungen in den einzelnen Segmenten?
Chemie-Segment unterliegt starken Veränderungen
Aufgrund der aktuellen Herausforderungen, wie unterbrochenen Lieferketten, steigenden Rohölpreisen, dem Arbeitskräftemangel und einem zunehmenden regulatorischen Druck aufgrund des Klimawandels, verändert sich die Chemiebranche. Dennoch schafft sie es, ihren Wachstumskurs fortzusetzen. Heute steht der Chemiesektor in Europa in Sachen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Recycling an vorderster Front. Fusionen und Übernahmen sind nach wie vor ein strategischer Hebel, der von großen Chemieunternehmen eingesetzt wird, um ihr Portfolio zu optimieren und Zugang zu neuen Technologien und Produktportfolios zu erhalten.
Biopharmabranche stark im Trend
Die Pharmaindustrie sieht sich in ihren wichtigsten Untersegmenten Gx/Rx, OTC, BioTech und Dienstleistungen (CDMO/CMO/CRO) mit mehreren Herausforderungen aber auch Chancen konfrontiert, was sie für Investoren attraktiv macht. Die Pandemie hat aufgezeigt, dass die Biopharmabranche eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung lebensbedrohlicher Krankheiten spielt. Damit wurde eine neue Ära innovativer und neuer Wege der Arzneimittelentwicklung eingeleitet. Die Pharmaindustrie ist bereit, von dieser Dynamik positiv zu profitieren.
Der anhaltende Trend zur Auslagerung von Entwicklung und Produktion treibt die Konzentration und das Wachstum bei der Ausgliederung von Pharmadienstleistungen weiter voran. In diesem Kontext sehen die Experten auch zunehmend Re-Lokalisierungen nach Europa als Gegentrend zu der langjährigen Verlagerung in asiatische Länder.
Investoren im Bereich Medizintechnik wieder optimistisch
Die Transaktionsabschlüsse in der MedTech-Branche waren demgegenüber zu Beginn der Pandemie stark gedämpft und hielten sich zurück. Bereits seit Beginn des Jahres 2021 ist wieder ein gesundes Deal-Making zu beobachten mit besonders hoher Aktivität in den Bereichen Diagnostik und medizinische Geräte. Unterstützt wurde dieser Trend durch ein hohes Interesse von Private-Equity-Unternehmen in diesem Segment.
Stetiges Wachstum im Healthcare-Bereich
Neben Gesundheitseinrichtungen (Eigentümer, Betreiber von Krankenhäusern, Pflegeheimen, Reha-Zentren usw.) und Gesundheitsdienstleistungen (Anbieter von Dienstleistungen wie Apothekenmanagement, Dialysezentren, Labortests usw.) werden insbesondere Health Care IT aber auch Distributoren/Großhändler als eigenständige Teilsegmente des Gesundheitswesens beobachtet. Das Umfeld für Deals im europäischen Gesundheitswesen war schon immer stark und wird auch weiterhin ein stetiges Wachstum aufweisen. Dies könnte allerdings durch den Druck auf die Kostenerstattung, steigende Patientenkosten und den Mangel an Gesundheitspersonal erschwert werden.
Hinweis: In der nächsten Ausgabe des M&A Quarterly beleuchten wir Fusionen und Übernahmen in der europäischen Chemieindustrie.
Bearbeitungsstand: 17.03.2022