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Das Marktstammdatenregister - in Betrieb seit dem 31.1.2019

Mit weit mehr als einem Jahr Verspätung ist das Markt­stamm­da­ten­re­gis­ter nun­mehr am 31.1.2019 in Be­trieb ge­gan­gen. Alle Markt­ak­teure des En­er­gie­mark­tes müssen sich jetzt dort re­gis­trie­ren. Wer das versäumt, ris­kiert er­heb­li­che fi­nan­zi­elle Nach­teile.

Rechts­grund­lage für die Einführung des Markt­stamm­da­ten­re­gis­ters sind §§ 111e und 111f EnWG. Die Aus­ge­stal­tung des Re­gis­ters ist in der Markt­stamm­da­ten­re­gis­ter­ver­ord­nung (MaStRV) ge­re­gelt. Das Re­gis­ter wird von der Bun­des­netz­agen­tur (BNetzA) be­trie­ben und löst das sog. An­la­gen­re­gis­ter und das Pho­to­vol­taik-Mel­de­por­tal ab. Beide Por­tale wur­den am 31.1.2019 ab­ge­schal­tet.

Das Marktstammdatenregister - in Betrieb seit dem 31.1.2019© Unsplash

Die nun am 31.1.2019 er­folgte In­be­trieb­nahme des Markt­stamm­da­ten­re­gis­ters war ur­sprüng­lich für Juli 2017 vor­ge­se­hen und wurde von der BNetzA zwei­mal ver­scho­ben. Das Re­gis­ter stellt als On­line-Da­ten­bank das zen­trale Ver­zeich­nis en­er­gie­wirt­schaft­li­cher Da­ten dar, das den ge­sam­ten Strom- und Gas­markt mit al­len Ak­teu­ren vom Be­trei­ber ei­ner PV-An­lage auf einem Ein­fa­mi­li­en­haus über En­er­giehänd­ler und Re­gu­lie­rungs­behörden bis zum Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber in al­len ih­ren je­wei­li­gen Markt­rol­len ab­bil­den soll.

Wer ist zur Registrierung verpflichtet?

In § 3 MaStRV ist auf­geführt, wel­che Markt­ak­teure sich re­gis­trie­ren müssen. Da­nach sind alle Be­trei­ber orts­fes­ter Strom- und Ga­ser­zeu­gungs­an­la­gen und von Strom­spei­chern, die an ein Strom- bzw. Gas­netz an­ge­schlos­sen wer­den, re­gis­trie­rungs­pflich­tig. Re­gis­trie­rungs­pflich­tig sind auch alle Bi­lanz­kreis­ver­ant­wort­li­chen, Mess­stel­len­be­trei­ber, Netz­be­trei­ber so­wie die Be­trei­ber ge­schlos­se­ner Ver­teil­netze und alle Strom­lie­fe­ran­ten und Trans­port­kun­den, die Strom bzw. Gas un­ter Nut­zung ei­nes Net­zes (nicht ei­ner Kun­den­an­lage) lie­fern. Markt­ak­teure, die mit meh­re­ren Funk­tio­nen am En­er­gie­markt teil­neh­men, müssen sich für jede Markt­funk­tion ge­son­dert re­gis­trie­ren. Auch wer be­reits als Ak­teur z. B. als Netz­be­trei­ber oder als Lie­fe­rant für Haus­halts­kun­den re­gis­triert ist oder seine An­lage hat re­gis­trie­ren las­sen, muss sich er­neut und un­auf­ge­for­dert in das Re­gis­ter ein­tra­gen. Le­dig­lich Netz­be­trei­ber er­hal­ten eine ge­son­derte Mit­tei­lung der BNetzA, da­mit ein Gleich­lauf mit den Ge­neh­mi­gun­gen für Netz­be­trei­ber nach § 4 EnWG si­cher­ge­stellt ist.

Nach § 5 MaStRV müssen auch (kon­ven­tio­nelle) Er­zeu­gungs­an­la­gen (die MaStRV spricht von „Ein­hei­ten“) so­wie EEG- und KWK-An­la­gen re­gis­triert wer­den. Eben­falls müssen Strom- und Gas­ver­brauchs­ein­hei­ten, die an ein Höchst­span­nungs- bzw. Fern­lei­tungs­netz an­ge­schlos­sen sind, in das Re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den. Re­gis­trie­rungs­pflich­tig sind auch An­la­gen, die bis­lang nur pro­jek­tiert sind, wenn die Er­rich­tung oder der Be­trieb ei­ner Zu­las­sung nach dem Bun­des-Im­mis­si­ons­schutz­ge­setz, dem Wind­en­er­gie-auf-See-Ge­setz oder sons­ti­gem Bun­des­recht be­darf. Die Re­gis­trie­rung muss mit der je­wei­li­gen Zu­las­sung er­fol­gen, auch wenn mit der Er­rich­tung der An­lage noch nicht be­gon­nen wurde.

Nach § 5 MaStRV müssen auch (kon­ven­tio­nelle) Er­zeu­gungs­an­la­gen (die MaStRV spricht von „Ein­hei­ten“) so­wie EEG- und KWK-An­la­gen re­gis­triert wer­den. Eben­falls müssen Strom- und Gas­ver­brauchs­ein­hei­ten, die an ein Höchst­span­nungs- bzw. Fern­lei­tungs­netz an­ge­schlos­sen sind, in das Re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den. Re­gis­trie­rungs­pflich­tig sind auch An­la­gen, die bis­lang nur pro­jek­tiert sind, wenn die Er­rich­tung oder der Be­trieb ei­ner Zu­las­sung nach dem Bun­des-Im­mis­si­ons­schutz­ge­setz, dem Wind­en­er­gie-auf-See-Ge­setz oder sons­ti­gem Bun­des­recht be­darf. Die Re­gis­trie­rung muss mit der je­wei­li­gen Zu­las­sung er­fol­gen, auch wenn mit der Er­rich­tung der An­lage noch nicht be­gon­nen wurde.

Wie erfolgt die Registrierung?

Die Re­gis­trie­rung er­folgt on­line über www.markt­stamm­da­ten­re­gis­ter.de.  Für Be­trei­ber von EEG- und KWK-An­la­gen be­steht auch die Möglich­keit der schrift­li­chen Über­mitt­lung der Re­gis­trie­rungs­for­mu­lare. Die Re­gis­trie­rung muss nicht zwin­gend durch den An­la­gen­be­trei­ber selbst er­fol­gen, er kann die Re­gis­trie­rung auch einem Drit­ten, wie z. B. einem Dienst­leis­ter oder einem In­stal­la­teur, der die An­lage er­rich­tet hat, über­tra­gen. Der Be­trei­ber bleibt aber für die Erfüllung der Re­gis­trie­rungs­pflich­ten ver­ant­wort­lich.

Da­bei er­folgt die Re­gis­trie­rung in drei Schrit­ten. Zunächst legt der Markt­ak­teur ein Konto an. Dann wer­den die Stamm­da­ten des Ak­teurs er­fasst und, je nach Markt­funk­tio­nen, wei­tere An­ga­ben des Ak­teurs, sei­ner Markt­rolle und ggf. sei­ner Ein­hei­ten oder An­la­gen re­gis­triert. Je­dem Ak­teur, je­der Ein­heit und je­der An­lage wird nach Re­gis­trie­rung eine ein­deu­tige Num­mer zu­ge­ord­net.

Welche Daten sind anzugeben?

Wel­che Da­ten bei der Re­gis­trie­rung ein­ge­tra­gen wer­den, ist in der um­fang­rei­chen An­lage zur MaStRV ge­re­gelt. Zum einen wer­den die Markt­ak­teure selbst mit Adresse, Re­gis­ter­da­ten und ggf. schon vor­han­de­nen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mern er­fasst. Je nach Markt­rolle wer­den wei­tere Da­ten ab­ge­fragt, z. B. ob Lie­fe­ran­ten Letzt­ver­brau­cher be­lie­fern, ob es sich bei ih­nen um Di­rekt­ver­mark­ter han­delt und ähn­li­ches mehr. Für Strom­er­zeu­gungs­ein­hei­ten sind An­ga­ben, u. a. zum Stand­ort, zu den Da­ten der In­be­trieb­nahme, zur Leis­tung und zum Ein­satz­stoff, zu ma­chen. Zu Strom­er­zeu­gungs­ein­hei­ten wer­den al­lein mehr als 20 Pa­ra­me­ter ab­ge­fragt. Er­ge­ben sich Ände­run­gen an den im Re­gis­ter ein­zu­tra­gen­den Da­ten, müssen diese in­ner­halb ei­nes Mo­nats im Re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den.

Welche Daten werden veröffentlicht?

Die im Re­gis­ter er­fass­ten Da­ten wer­den gemäß den Vor­ga­ben in § 15 MaStRV veröff­ent­licht. Grundsätz­lich nicht veröff­ent­licht wer­den die Stamm­da­ten von Ak­teu­ren, die natürli­che Per­so­nen sind. Auch die Stand­ort­an­ga­ben klei­ner Er­zeu­gungs­ein­hei­ten (bis 30 kW) wer­den nicht veröff­ent­licht. Markt­ak­teure ha­ben die Möglich­keit, be­stimmte in der An­lage zur MaStRV ge­nannte Da­ten als ver­trau­lich zu kenn­zeich­nen. Diese Da­ten wer­den dann eben­falls nicht veröff­ent­licht. Schließlich ha­ben Be­trei­ber von Ein­hei­ten, die gemäß der BSI-Kri­tis­ver­ord­nung als kri­ti­sche In­fra­struk­tu­ren gel­ten, die Möglich­keit, der Veröff­ent­li­chung zu wi­der­spre­chen, wenn sie den Nach­weis führen, dass die je­wei­li­gen Da­ten be­son­ders schutz­bedürf­tig sind. Behörden und an­dere Markt­ak­teure, ins­be­son­dere Netz­be­trei­ber er­hal­ten auf An­for­de­rung Zu­gang zu Da­ten, die nicht veröff­ent­licht wer­den, wenn die Kennt­nis der Da­ten zur Erfüllung ge­setz­li­cher Pflich­ten er­for­der­lich ist.

Eine Reihe von Mel­de­pflich­ten und Veröff­ent­li­chun­gen nach dem EEG-2017 wer­den künf­tig über das Markt­stamm­da­ten­re­gis­ter ab­ge­wi­ckelt. Das be­trifft Be­trei­ber von EEG-An­la­gen, die erst­mals die Fle­xi­bi­litätsprämie in An­spruch neh­men, die erst­mals aus­schließlich Bio­me­than ein­set­zen, und Be­trei­ber von So­lar­an­la­gen, die Zah­lun­gen des Netz­be­trei­bers nach § 19 EEG-2017 in An­spruch neh­men wol­len.

Bis wann hat die Registrierung zu erfolgen?

Die Re­gis­trie­rungs­pflicht be­ginnt mit dem 31.1.2019. Das ist das Da­tum, das die BNetzA auf ih­rer In­ter­net­seite und im Amts­blatt der Bun­des­netz­agen­tur als Start des Web­por­tals be­kannt­ge­ge­ben hat (Mit­tei­lung der BNetzA Nr. 29/2019, Amts­blatt der BNetzA 2/2019 vom 23.1.2019, S. 277).

Markt­ak­teure ha­ben nun grundsätz­lich 24 Mo­nate Zeit, sich selbst, ihre Ein­hei­ten, ihre EEG- und KWK-An­la­gen und ihre Pro­jekte zu re­gis­trie­ren. Diese Überg­angs­frist gilt nicht für Netz­be­trei­ber so­wie EEG- und KWK-An­la­gen, die nach dem 30.7.2017 in Be­trieb ge­nom­men wur­den oder die nach an­de­ren Vor­schrif­ten be­reits re­gis­trie­rungs­pflich­tig wa­ren und bis­lang nicht re­gis­triert wor­den sind. Für diese Ak­teure gel­ten kürzere Fris­ten. Auch für eine Reihe wei­te­rer Tat­bestände sieht § 25 MaStRV dif­fe­ren­zierte Überg­angs­re­ge­lun­gen vor.

Was droht bei Verstoß gegen die Registrierungspflicht?

Wer Re­gis­trie­run­gen nicht, nicht rich­tig oder nicht recht­zei­tig vor­nimmt, han­delt ord­nungs­wid­rig gemäß § 95 Abs. 1 Nr. 5 d) EnWG. Die Ord­nungs­wid­rig­keit kann gemäß § 95 Abs. 2 EnWG mit ei­ner Geldbuße bis EUR 50.000 ge­ahn­det wer­den.

An­sprüche auf Zah­lun­gen nach dem EEG-2017 und dem KWKG wer­den erst fällig, wenn die ent­spre­chen­den An­la­gen nebst den je­wei­li­gen Tat­beständen re­gis­triert sind. Auch Ab­schlags­zah­lun­gen wer­den erst fällig, wenn die An­la­gen ent­spre­chend re­gis­triert sind. Gemäß § 25 Abs. 6 MaStRV gilt bei­des al­ler­dings nur dann, wenn die Re­gis­trie­rung bis zum Ab­lauf der je­wei­li­gen Überg­angs­fris­ten nicht er­folgt ist. Der BGH hatte be­reits mit Ur­teil vom 5.7.2017 (Az. VIII ZR 147/16) zur da­ma­li­gen Rechts­lage ent­schie­den, dass der An­spruch auf Ein­spei­se­vergütung nach dem EEG nur be­steht, wenn die An­lage ord­nungs­gemäß ge­mel­det ist (siehe auch: Rück­for­de­rung der EEG-Ein­spei­se­vergütung bei feh­len­der An­mel­dung).

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