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Steuerberatung

MoPeG-Anpassungen und Zinsschranke passieren Bundestag und Bundesrat

Nach­dem der Bun­des­rat dem Wachs­tums­chan­cen­ge­setz am 24.11.2023 seine Zu­stim­mung ver­wei­gerte, wurde die­ses in das Ver­mitt­lungs­ver­fah­ren überführt. Eine Ei­ni­gung darüber konnte bis­lang nicht er­zielt wer­den. Ei­nige Maßnah­men wur­den nun aber kurz­fris­tig in ein an­de­res Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren ein­ge­bracht.

Nach der Be­schluss­emp­feh­lung des Fi­nanz­aus­schus­ses vom 13.12.2023 wur­den ei­nige Re­ge­lun­gen aus dem Wachs­tums­chan­cen­ge­setz in das Kre­ditz­weit­marktförde­rungs­ge­setz ein­ge­bracht. Der Bun­des­tag be­schloss das Ge­setz am 14.12.2023. Am 15.12.2023 hat der Bun­des­rat seine Zu­stim­mung zu fol­gen­den Maßnah­men er­teilt.

  • Das Ge­setz nimmt die steu­er­li­chen An­pas­sun­gen vor, die auf­grund der mit dem Mo­PeG ein­tre­ten­den Rechtsände­run­gen er­for­der­lich wer­den.
    • Rechtsfähige und nicht­rechtsfähige Per­so­nen­ver­ei­ni­gun­gen wer­den ge­setz­lich de­fi­niert und von­ein­an­der ab­ge­grenzt (§ 14a AO). Dazu er­fol­gen Folgeände­run­gen in der AO, im KStG und im ErbStG.
    • Rechtsfähige Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten gel­ten für Zwecke der Grund­er­werb­steuer wei­ter­hin als Ge­samt­hand mit Ge­samt­hands­vermögen (§ 24 GrEStG). Die Re­ge­lung ist be­fris­tet bis zum 31.12.2026 an­wend­bar. Da­mit wird der der­zei­tige Sta­tus quo bei Be­tei­li­gung von Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten in grund­er­werb­steu­er­lich re­le­van­ten Sach­ver­hal­ten bis Ende 2026 si­cher­ge­stellt.
    • Die Steu­er­schuld­ner­schaft von Körper­schaf­ten mit Sitz im Aus­land und Ge­schäfts­lei­tung im In­land wird ex­pli­zit ge­re­gelt und er­folgt un­ge­ach­tet ih­rer zi­vil­recht­li­chen Ein­ord­nung im In­land (§ 14b AO).
    • Klar­stel­lend wird ge­re­gelt, dass das Ge­samt­hands­prin­zip hin­sicht­lich der Zu­rech­nung von Wirt­schaftsgütern wei­ter­hin an­zu­wen­den ist und für er­trag­steu­er­li­che Zwecke bei rechtsfähi­gen Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten wei­ter­hin an­ge­nom­men wird (§ 39 Abs. 2 Nr. 2 AO).
  • Die Zins­schranke wird mo­di­fi­ziert. Die Mo­di­fi­zie­run­gen ent­spre­chen den be­reits im Bun­des­tags­be­schluss vom 17.11.2023 zum Wachs­tums­chan­cen­ge­setz vor­ge­se­he­nen Ände­run­gen. Wei­terführende In­for­ma­tio­nen dazu fin­den Sie hier.
  • Zu­dem wer­den die Ent­las­tun­gen durch die Gas-/Wärme­preis­bremse von der Be­steue­rung aus­ge­nom­men.
  • Mit dem Ge­setz wird außer­dem der Bei­trags­satz zur Pfle­ge­ver­si­che­rung im Lohn­steu­er­ab­zugs­ver­fah­ren berück­sich­tigt und
  • der Erst­an­wen­dungs­zeit­punkt des elek­tro­ni­schen Da­ten­aus­tauschs zwi­schen Un­ter­neh­men und pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­run­gen für Zwecke des Lohn­steu­er­ab­zugs ver­scho­ben.

Hin­weis: Mit der An­pas­sung im Grund­er­werb­steu­er­ge­setz ist u. a. die Frage der wei­te­ren An­wen­dung der grund­er­werb­steu­er­li­chen Begüns­ti­gun­gen nach §§ 5 bis 7 GrEStG geklärt. Diese können bei Grundstücksübergängen von bzw. auf eine rechtsfähige Per­so­nen­ge­sell­schaft bis 2026 wei­ter­hin an­ge­wen­det wer­den. Ein Ver­stoß ge­gen be­reits be­ste­hende Nach­be­hal­tens­fris­ten ist vor­erst eben­falls aus­ge­schlos­sen.

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