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Steuerberatung

Neufassung des BMF-Schreibens zur Abgeltungsteuer

Das BMF be­ant­wor­tet in einem neu ge­fass­ten Schrei­ben un­ter Berück­sich­ti­gung der neue­ren BFH-Recht­spre­chung und Er­las­sen der Fi­nanz­ver­wal­tung Ein­zel­fra­gen zur Ab­gel­tung­steuer.

Mit Schrei­ben vom 19.05.2022 (Az. IV C 1 - S 2252/19/10003:009) veröff­ent­lich die Fi­nanz­ver­wal­tung das ent­spre­chende Schrei­ben zu Ein­zel­fra­gen zur Ab­gel­tung­steuer aus dem Jahr 2016 neu (bis­her BMF-Schrei­ben vom 18.01.2016, BStBl. I 2016, S. 85). Das BMF-Schrei­ben in der neuen Fas­sung ist grundsätz­lich auf alle of­fe­nen Fälle hin­sicht­lich der ab dem 31.12.2008 zu­ge­flos­se­nen Ka­pi­tal­erträge an­zu­wen­den.

Eine we­sent­li­che Ände­rung be­trifft die Ein­ar­bei­tung der BFH-Recht­spre­chung zur An­wen­dung der ein­kom­men­steu­er­recht­li­chen Re­ge­lun­gen für steu­erneu­trale Ka­pi­talmaßnah­men auf ausländi­sche Vorgänge, die mit der der deut­schen Ab­spal­tung ver­gleich­bar sind. Hierzu führt die Fi­nanz­ver­wal­tung aus, dass ein ver­gleich­ba­rer ausländi­scher Vor­gang vor­liegt, wenn die Struk­tur­merk­male ei­ner Ab­spal­tung nach den Grundsätzen des Um­wand­lungs­er­las­ses (BMF-Schrei­ben vom 11.11.2011, BStBl. I 2011, S. 1314, Rn. 01.36) erfüllt wer­den. Al­ler­dings sei hier­bei das Merk­mal „kraft Ge­set­zes“ un­be­acht­lich, wenn die Vermögensüber­tra­gung auf die über­neh­mende Ge­sell­schaft ei­ner­seits und die Über­tra­gung der An­teile an der über­neh­men­den Ge­sell­schaft an­de­rer­seits in zeit­li­chem und sach­li­chen Zu­sam­men­hang er­fol­gen (vgl. BFH-Ur­teile vom 01.07.2021, Az. VIII R 9/19, DStR 2021, S. 2392 und Az. VIII R 15/20, BFH/NV 2021, S. 158; Rn. 115 BMF neu).

Die wei­te­ren Ände­run­gen be­tref­fen u. a. die Aus­bu­chung wert­lo­ser Wert­pa­piere (Rn. 63), den Be­zug von Bo­nus­an­tei­len (Rn. 111), un­ent­gelt­li­che De­potüberträge (Rn. 166), die Vor­aus­set­zun­gen für die Ab­stand­nahme vom Ka­pia­tal­er­trag­steu­er­ab­zug für nicht steu­er­be­freite Körper­schaf­ten (Rn. 280) und die Be­hand­lung von Fremdwährungs­beträgen (Rn. 131). Diese sind erst ab 01.01.2024 an­zu­wen­den.

Hin­weis: Auch das BMF-Schrei­ben zur Aus­stel­lung von Steu­er­be­schei­ni­gun­gen für Ka­pi­tal­erträge wurde mit Schrei­ben vom 23.05.2021 (Az. IV C 1 - S 2401/19/10001:006) neu ge­fasst. Für Ka­pi­tal­erträge, die nach dem 31.12.2021 zu­fließen, er­setzt die­ses Schrei­ben das BMF-Schrei­ben vom 15.12.2017 (BStBl. I 2018, S. 13).

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