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Wirtschaftsprüfung

Nicht rechtzeitige Offenlegung von Jahresabschlüssen: Zum Eintritt der Verfolgungsverjährung

Die Ver­fol­gungs­verjährung in den Ord­nungs­geld­ver­fah­ren im Hin­blick auf Pflicht­ver­let­zun­gen hin­sicht­lich der Of­fen­le­gung von Jah­res­ab­schluss­un­ter­la­gen beträgt zwei Jahre.

Ge­gen die Mit­glie­der des ver­tre­tungs­be­rech­tig­ten Or­gans ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft, die die Be­stim­mun­gen des § 325 HGB über die Pflicht zur Of­fen­le­gung des Jah­res­ab­schlus­ses, des La­ge­be­richts, des Kon­zern­ab­schlus­ses, des Kon­zern­la­ge­be­richts und an­de­rer Un­ter­la­gen der Rech­nungs­le­gung oder des § 325a HGB über die Pflicht zur Of­fen­le­gung der Rech­nungs­le­gungs­un­ter­la­gen der Haupt­nie­der­las­sung nicht be­fol­gen, ist we­gen des pflicht­wid­ri­gen Un­ter­las­sens der recht­zei­ti­gen Of­fen­le­gung bei dem Bun­des­amt für Jus­tiz ein Ord­nungs­geld­ver­fah­ren durch­zuführen.

Wie das OLG Köln mit rechtskräfti­gem Be­schluss vom 03.04.2024 (Az. 28 Wx 1/24) klar­stellt, han­delt es sich bei dem mit einem Ord­nungs­geld sank­tio­nier­ten Pflich­ten­ver­stoß der nicht recht­zei­ti­gen Of­fen­le­gung von Jah­res­ab­schlüssen um ein ech­tes Un­ter­las­sungs­de­likt. Dem­nach be­ginnt bei nur teil­wei­ser oder man­gel­haf­ter Erfüllung der Of­fen­le­gungs­pflicht die zweijährige Verjährungs­frist gemäß Art. 9 Abs. 1 Satz 2 EGStGB nicht zu lau­fen.

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