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Steuerberatung

Quellensteuerabzug bei „total buy out“-Vertrag

Er­neut hatte der BFH die Frage zu klären, in wel­chen Fällen von Vergütun­gen an einen ausländi­schen Vergütungsgläubi­ger für die Nut­zung ei­nes ur­he­ber­recht­lich ge­schütz­ten Wer­kes Quel­len­steuer ein­zu­be­hal­ten ist.

Der Vergütungs­schuld­ner ist zum Quel­len­steu­er­ab­zug ver­pflich­tet, wenn der be­schränkt steu­er­pflich­tige Vergütungsgläubi­ger eine Vergütung für die Ver­wer­tung ei­nes Rechts im In­land erhält (§ 49 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. f Dop­pel­buchst. aa EStG) und es sich um eine zeit­lich be­grenzte Rechteüber­las­sung han­delt (§ 50a Abs. 1 Nr. 3 EStG).

Mit Ur­teil vom 24.10.2018 (Az. I R 69/16) be­jaht der BFH die Quel­len­steu­er­ab­zugs­ver­pflich­tung auch dann, wenn der Vergütungsgläubi­ger ein um­fas­sen­des Nut­zungs­recht an einem ur­he­ber­recht­lich ge­schütz­ten Werk i. S. ei­nes „to­tal buy out“ ge­gen eine ein­ma­lige Pau­schal­vergütung einräumt.

Nach Auf­fas­sung des BFH ist keine die Quel­len­steu­er­ab­zugs­ver­pflich­tung aus­schließende Veräußerung ei­nes Rechts ge­ge­ben, weil das Ur­he­ber­recht sei­ner Na­tur nach grundsätz­lich un­veräußer­lich ist. Un­ge­ach­tet der feh­len­den zeit­li­chen Be­schränkung und der Einräum­ung ei­nes un­be­schränk­ten Verfügungs­rechts des Vergütungs­schuld­ners ver­neint der BFH zu­dem das Vor­lie­gen ei­nes „wirt­schaft­li­chen Rech­te­kaufs“ an dem ur­he­ber­recht­lich ge­schütz­ten Werk. Hier­ge­gen spre­che der fort­dau­ernde Even­tual­an­spruch des Ur­he­bers auf eine wei­tere Er­folgs­be­tei­li­gung nach § 32a UrhG, wo­durch dem Ur­he­ber in aus­rei­chen­dem Maße die wei­tere Be­tei­li­gung am wirt­schaft­li­chen Er­folg sei­nes Werks ge­si­chert werde.

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