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Steuerberatung

Realteilungsgrundsätze in weiteren Fällen anwendbar

Wird der Be­trieb ei­ner Per­so­nen­ge­sell­schaft von den bis­lang be­tei­lig­ten Ge­sell­schaf­tern in je­weils ge­trenn­ten Un­ter­neh­men wei­ter­geführt, si­chern die Real­tei­lungs­grundsätze die Steu­erneu­tra­lität die­ses Vor­gangs. Der BFH wen­det die Grundsätze nun je­doch in weit mehr Fällen an.

Be­reits mit Ur­teil vom 17.9.2015 (Az. III R 49/13, BStBl. II 2017, S. 37) be­jahte der BFH die An­wen­dung der Real­tei­lungs­grundsätze bei Aus­schei­den ei­nes Ge­sell­schaf­ters ge­gen eine aus einem Teil­be­trieb be­ste­hende Ab­fin­dung, auch wenn die Ge­sell­schaft von den übri­gen Ge­sell­schaf­tern fort­geführt wird. Da­bei hatte der BFH ausdrück­lich of­fen ge­las­sen, ob er bei Aus­schei­den ei­nes Ge­sell­schaf­ters ge­gen Mit­nahme von Ein­zel­wirt­schaftsgütern zu dem­sel­ben Er­geb­nis käme.

Mit Ur­teil vom 30.3.2017 (Az. IVR 11/15) be­jaht nun der BFH das Vor­lie­gen ei­ner Real­tei­lung und da­mit die Buch­wert­fortführung, wenn der aus­schei­dende Ge­sell­schaf­ter le­dig­lich Ein­zel­wirt­schaftsgüter ohne sog. Teil­be­triebs­ei­gen­schaft erhält. Da­mit wi­der­spre­chen die Rich­ter ausdrück­lich der Auf­fas­sung der Fi­nanz­ver­wal­tung, die eine Ge­winn­neu­tra­lität nur dann für ge­ge­ben sieht, wenn der aus­schei­dende Ge­sell­schaf­ter einen Teil­be­trieb oder einen Mit­un­ter­neh­me­ran­teil erhält (BMF-Schrei­ben vom 20.12.2016, BStBl. I 2017, S. 36).

In einem wei­te­ren Ur­teil vom 16.3.2017 (Az. IVR 31/14) be­zeich­net der BFH die Fälle, in de­nen eine Mit­un­ter­neh­mer­schaft auf­gelöst und das Be­triebs­vermögen auf die Ge­sell­schaf­ter auf­ge­teilt wird, ex­pli­zit als „echte Real­tei­lung“. Schei­det min­des­tens ein Ge­sell­schaf­ter un­ter Mit­nahme von Wirt­schaftsgütern des Ge­sell­schafts­vermögens aus der zwi­schen den übri­gen Ge­sell­schaf­tern fort­be­ste­hen­den Ge­sell­schaft aus, wer­tet der BFH dies als „un­echte Real­tei­lung“. Bei bei­den Fällen kom­men auf die die Real­tei­lungs­grundsätze, wie be­reits mit Ur­teil vom 17.9.2015 ent­schie­den, glei­chermaßen zur An­wen­dung. 

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