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Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der EU-Verbandsklagenrichtlinie

Am 29.03.2023 hat das Bun­des­ka­bi­nett den Ge­setz­ent­wurf zur Um­set­zung der RL (EU) 2020/1828 über Ver­bands­kla­gen zum Schutz der Kol­lek­tiv­in­ter­es­sen der Ver­brau­cher und zur Auf­he­bung der RL 2009/22/EG (Ver­bands­kla­gen­richt­li­ni­en­um­set­zungs­ge­setz – VRUG) be­schlos­sen.

Das Ziel der Richt­li­nie (EU) 2020/1828 des Eu­ropäischen Par­la­ments und des Ra­tes vom 25.11.2020 über Ver­bands­kla­gen zum Schutz der Kol­lek­tiv­in­ter­es­sen der Ver­brau­cher und zur Auf­he­bung der Richt­li­nie 2009/22/EG (ABl. L 409 vom 04.12.2020, S. 1) be­steht darin, uni­ons­weit den Schutz der Kol­lek­tiv­in­ter­es­sen der Ver­brau­cher zu stärken. Die Richt­li­nie war von den EU-Mit­glied­staa­ten bis zum 25.12.2022 in na­tio­na­les Recht um­zu­set­zen, da die neuen Re­ge­lun­gen be­reits ab dem 25.06.2023 an­ge­wen­det wer­den müssen.

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Der vor­lie­gende Ge­setz­ent­wurf, der auf dem Re­fe­ren­ten­ent­wurf vom 16.02.2023 ba­siert, dient nun der Um­set­zung der Richt­li­nie, wo­nach die EU-Mit­glied­staa­ten künf­tig zwei Ar­ten von Ver­bands­kla­gen vor­se­hen müssen. Verbände müssen das Recht ha­ben, im ei­ge­nen Na­men Un­ter­las­sungs­kla­gen, durch die Zu­wi­der­hand­lun­gen ge­gen Ver­brau­cher­recht be­en­det wer­den können, und Ab­hil­fe­kla­gen, durch die Ver­brau­cher­rechte durch­ge­setzt wer­den können, zu er­he­ben. Der­ar­tige Ab­hil­fe­kla­gen gibt es im deut­schen Recht bis­lang nicht.

Die er­for­der­li­chen Re­ge­lun­gen wer­den nun­mehr in einem ei­ge­nen Stamm­ge­setz – dem sog. Ver­brau­cher­rech­te­durch­set­zungs­ge­setz (VDuG) – gebündelt, in das auch die be­ste­hen­den Re­ge­lun­gen der ZPO über die Mus­ter­fest­stel­lungs­klage in­te­griert wer­den.

Die in die­sem VDuG vor­ge­se­hene neue Ab­hil­fe­klage er­laubt Ver­brau­cher­verbänden, gleich­ar­tige Leis­tungs­an­sprüche von Ver­brau­chern ge­gen ein Un­ter­neh­men un­mit­tel­bar ge­richt­lich ein­zu­kla­gen. Da­bei sol­len auch kleine Un­ter­neh­men von der Ab­hil­fe­klage pro­fi­tie­ren können.

Durch Ände­run­gen im Un­ter­las­sungs­kla­gen­ge­setz und im UWG so­wie in ei­ni­gen wei­te­ren Ge­set­zen wer­den zu­dem die schon be­ste­hen­den Re­ge­lun­gen über Un­ter­las­sungs­kla­gen durch Verbände an die Vor­ga­ben der RL an­ge­passt. Zusätz­lich wer­den ergänzende Re­ge­lun­gen zu Un­ter­las­sungs­kla­gen und Ab­hil­fe­kla­gen in an­de­ren Ge­set­zen ge­schaf­fen

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