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Steuerberatung

Gezielte restriktive Maßnahmen gegen Menschenrechtsverletzungen in Russland

Am 27.05.2024 ist mit der Ver­ord­nung (EU) 2024/1485 i. R. d. Sank­tio­nen ge­genüber Russ­land eine neue Ver­ord­nung in Kraft ge­tre­ten, mit der die EU ge­zielt auf schwere Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen durch Russ­land rea­giert.

Als Ant­wort auf die schwe­ren Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen in­ner­halb Russ­lands hat die Eu­ropäische Union mit der Ver­ord­nung (EU) 2024/1485 neue Ver­bote und Be­schränkun­gen er­las­sen, die zum 27.05.2024 in Kraft ge­tre­ten sind.

Da­nach sol­len in­terne Re­pres­sio­nen (wie bspw. Fol­ter, grau­same, un­mensch­li­che und er­nied­ri­gende Be­hand­lung oder Be­stra­fung, willkürli­che oder Schnell-Hin­rich­tun­gen, das Ver­schwin­den­las­sen von Per­so­nen, willkürli­che Ver­haf­tun­gen etc.) im Zuge der neuen Re­ge­lun­gen be­straft wer­den.

Die neue Ver­ord­nung ist los­gelöst von den bis­he­ri­gen Sank­tio­nen ge­genüber Russ­land zu überprüfen und be­inhal­tet un­ter an­de­rem fol­gende Re­ge­lun­gen:

  • Ver­bot zum/zur mit­tel­ba­ren und un­mit­tel­ba­ren Ver­kauf, Ver­wen­dung, Lie­fe­rung, Wei­ter­gabe oder Aus­fuhr von be­stimm­ten in An­hang I der oben ge­nann­ten Ver­ord­nung auf­geführ­ten Ausrüstun­gen (Hand­feu­er­waf­fen, Ex­plo­siv­stoffe, Sta­chel­draht, be­stimmte Mes­ser etc.) so­wie da­mit in Ver­bin­dung ste­hen­den tech­ni­schen Hilfs- und Ver­mitt­lungs­dienst­leis­tun­gen und Be­reit­stel­lun­gen von Fi­nanz­mit­teln oder Fi­nanz­hil­fen, an natürli­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Ein­rich­tun­gen in Russ­land.
  • Be­stimmte in An­hang II der o. g. Ver­ord­nung auf­geführte Ausrüstung, Tech­no­lo­gie oder Soft­ware darf nur mit ei­ner vor­her be­an­trag­ten Ge­neh­mi­gung zum/zur mit­tel­ba­ren und un­mit­tel­ba­ren Ver­kauf, Ver­wen­dung, Lie­fe­rung, Wei­ter­gabe oder Aus­fuhr an natürli­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Ein­rich­tun­gen in Russ­land er­fol­gen. Die Ge­neh­mi­gungs­pflicht be­trifft auch die mit den vor­an­ste­hen­den Gütern in Ver­bin­dung ste­hen­den tech­ni­schen Hilfs- und Ver­mitt­lungs­dienst­leis­tun­gen so­wie Be­reit­stel­lun­gen von Fi­nanz­mit­teln oder Fi­nanz­hil­fen.
  • Die be­nann­ten Ver­bote und Ge­neh­mi­gungs­pflich­ten gel­ten auch für Güter, die nicht von den be­nann­ten Anhängen I und II be­trof­fen sind, wenn die Er­kennt­nis er­langt wor­den ist, dass be­stimmte Ausrüstun­gen, Tech­no­lo­gien oder Soft­ware ganz oder teil­weise zur Ver­wen­dung im Zu­sam­men­hang mit in­ter­ner Re­pres­sion in Russ­land ste­hen.
  • Den in An­hang IV der oben be­nann­ten Ver­ord­nung auf­geführ­ten natürli­chen/ju­ris­ti­schen Per­so­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Ein­rich­tun­gen dürfen we­der un­mit­tel­bar noch mit­tel­bar Gelder oder wirt­schaft­li­che Res­sour­cen zur Verfügung ge­stellt wer­den oder zu­gu­te­kom­men.
  • An­sprüche, die mit der Erfüllung bzw. Durchführung ei­nes Ver­tra­ges oder ei­ner Trans­ak­tion ste­hen, die in ir­gend­ei­ner Art und Weise von den Re­ge­lun­gen der oben be­nann­ten Ver­ord­nung be­trof­fen sind, dürfen we­der von dem in An­hang IV be­nann­ten Be­trof­fe­nen­kreis noch von im Na­men die­ser han­deln­den natürli­chen/ju­ris­ti­schen Per­so­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Ein­rich­tun­gen gel­tend ge­macht wer­den.

Hin­weis: Un­ter­neh­men, die nach wie vor Ge­schäfte mit rus­si­schen Ver­trags­part­nern be­trei­ben, müssen nun zusätz­lich zu den Ver­ord­nun­gen (EU) Nr. 833/2014 und (EU) Nr. 269/2014 (so­wie den im Rah­men der re­gelmäßigen Sank­ti­ons­pa­kete statt­fin­den­den An­pas­sun­gen) auch die Ver­ord­nung (EU) 2024/1485, berück­sich­ti­gen.
Wirt­schaft­li­che Tätig­kei­ten mit Russ­land, vor al­lem in Be­zug auf das Wa­ren­port­fo­lio und die in­vol­vier­ten Ge­schäfts­part­ner, müssen künf­tig noch in­ten­si­ver auf Ein­hal­tung der ak­tu­el­len Sank­tio­nen überprüft wer­den.

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