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Steuerberatung

Sondervergütungen: Trotz fehlender Gewerbesteuerpflicht kürzungsschädlich

Der BFH be­ur­teilt Son­der­vergütun­gen an Ge­sell­schaf­ter ei­ner ge­werb­lich geprägten Per­so­nen­ge­sell­schaft, die aus­schließlich ei­gene Im­mo­bi­lien ver­wal­tet, auch dann für die ge­wer­be­steu­er­lich vor­ge­se­hene er­wei­terte Grundstückskürzung als schädlich, wenn die Ge­sell­schaf­ter nicht der Ge­wer­be­steuer un­ter­lie­gen.

Kon­kret lehnt der BFH mit Ur­teil vom 09.03.2023 (Az. IV R 11/20) eine te­leo­lo­gi­sche Re­duk­tion des § 9 Nr. 1 Satz 5 Nr. 1a GewStG ab, wo­nach die er­wei­terte Grundstückskürzung nicht zu gewähren ist, so­weit der Ge­wer­be­er­trag Son­der­vergütun­gen (Vergütun­gen für die Über­las­sung von Grund­be­sitz aus­ge­nom­men) enthält, die die Ge­sell­schaf­ter von der Ge­sell­schaft be­zo­gen ha­ben.

We­der der Wort­laut der Re­ge­lung noch de­ren Sinn und Zweck recht­fer­ti­gen - so der BFH - eine ein­schränkende Aus­le­gung. Zwar sei die Re­ge­lung ein­gefügt wor­den, um steu­er­li­che Ge­stal­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der er­wei­ter­ten Grundstückskürzung zu ver­hin­dern. Die­ses Re­ge­lungs­ziel komme je­doch im Ge­set­zes­text nicht zum Aus­druck. Viel­mehr werde in der stark ty­pi­sie­ren­den Re­ge­lung pau­schal auf die Zah­lung von Son­der­vergütun­gen an Ge­sell­schaf­ter ab­ge­stellt.

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