In steuerlicher Hinsicht wird in dem Ergebnispapier unter "9. Zukunftsinvestitionen und nachhaltige Staatsfinanzen" ausgeführt, dass keine neue Substanzsteuern eingeführt und auf Steuererhöhungen, z. B. Einkommen-, Unternehmens- oder Mehrwertsteuer, verzichtet werden soll.
Hinweis: Demnach dürfte eine in den Wahlkampfprogrammen von SPD und Grünen vorgesehene Vermögensteuer nicht weiter verfolgt werden. Unklar ist, ob ggf. Modifizierungen bei der Erbschaftsteuer - wie ebenso in den Programmen angeklungen - ebenso vom Tisch sind.
Die Konjunktur soll durch "Superabschreibungen" für Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung angekurbelt werden. Steuerbürokratie soll spürbar z. B. durch höhere Schwellenwerte und volldigitalisierte Verfahren verringert werden. Zusätzliche Haushaltsspielräume sollen dadurch gewonnen werden, dass auf überflüssige, unwirksame sowie umwelt- und klimaschädliche Subventionen und Ausgaben verzichtet wird.
Hinweis: Ggf. könnten bestehende Steuerbegünstigungen oder Steuerentlastungen unter diesen Subventionsbegriff fallen und damit in Frage gestellt werden.
Zudem finden sich in dem Papier weitere steuerliche Aspekte, so z. B. die Erhöhung des Sparerpauschbetrags auf 1.000 Euro (unter "4. Soziale Sicherheit bürgerfreundlich gestalten"). Zudem sollen Mitarbeiterkapitalbeteiligungen durch eine weitere Anhebung des Steuerfreibetrags (unter "6. Innovation fördern und neue Wettbewerbsfähigkeit erreichen") attraktiver gemacht werden. Weiter sollen die Länder die Grunderwerbsteuer flexibler gestalten können, um den Erwerb selbst genutzten Wohneigentums zu erleichtern. Zur Gegenfinanzierung soll das Schließen von steuerlichen Schlupflöchern beim Immobilienerwerb von Konzernen (Share Deals) genutzt werden (unter "7. Offensive für bezahlbares und nachhaltiges Bauen und Wohnen").
Hinweis: Basierend auf diesen Sondierungsergebnissen dürften nun in Kürze die Koalitionsverhandlungen beginnen.