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Rechtsberatung

Stärkung der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf

Am 08.06.2022 hat die Bun­des­re­gie­rung den Ge­setz­ent­wurf ei­nes sog. Ver­ein­bar­keits­richt­li­ni­en­um­set­zungs­ge­set­zes (VRUG) be­schlos­sen.

Der Ge­setz­ent­wurf dient der Um­set­zung der bis 02.08.2022 um­zu­set­zen­den Richt­li­nie (EU) 2019/1158 zur Ver­ein­bar­keit von Be­ruf und Pri­vat­le­ben für El­tern so­wie pfle­gende An­gehörige vom 20.06.2019. Ziel ist, die Gleich­stel­lung von Männern und Frauen bei ih­ren Ar­beits­markt­chan­cen und bei der Be­hand­lung am Ar­beits­platz wei­ter zu fördern. Zwar ist die Richt­li­nie schon jetzt größten­teils gel­ten­des Recht. Mit dem nun­mehr vor­lie­gen­den Ge­setz­ent­wurf soll de­ren vollständige Um­set­zung gewähr­leis­tet wer­den. Der Ge­setz­ent­wurf sieht ins­be­son­dere die fol­gen­den Re­ge­lun­gen vor:

  • Ar­beit­ge­ber müssen künf­tig un­abhängig von der Be­triebsgröße die Ab­leh­nung ei­nes An­trags auf fle­xi­ble Ar­beits­re­ge­lun­gen in der El­tern­zeit begründen.
  • Ar­beit­ge­ber von Klein­be­trie­ben müssen Anträge der Be­schäftig­ten auf den Ab­schluss ei­ner Ver­ein­ba­rung über eine Frei­stel­lung nach dem Pfle­ge­zeit- so­wie dem Fa­mi­li­en­pfle­ge­zeit­ge­setz künf­tig in­ner­halb von vier Wo­chen nach Zu­gang des An­trags be­ant­wor­ten und im Fall der Ab­leh­nung begründen.
  • Für Be­schäftigte in Klein­be­trie­ben, die mit ih­rem Ar­beit­ge­ber eine Frei­stel­lung nach dem Pfle­ge­zeit- oder dem Fa­mi­li­en­pfle­ge­zeit­ge­setz ver­ein­ba­ren, gel­ten die da­mit ver­bun­de­nen Rechte und Rechts­fol­gen. Ins­be­son­dere ha­ben sie auch einen Kündi­gungs­schutz für die Dauer der ver­ein­bar­ten Frei­stel­lung.
  • Die Zuständig­keit der An­ti­dis­kri­mi­nie­rungs­stelle des Bun­des wird er­wei­tert im Hin­blick auf Fra­gen im Zu­sam­men­hang mit Dis­kri­mi­nie­run­gen, die un­ter die Ver­ein­bar­keits­richt­li­nie fal­len.
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