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Steuerberatung

Übergang des Gewerbeverlustes bei Einbringung in eine Personengesellschaft

Der BFH be­jaht den Überg­ang des Ge­wer­be­ver­lus­tes von ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft auf eine GmbH & Co. KG, wenn die Ka­pi­tal­ge­sell­schaft ih­ren ge­sam­ten Be­trieb in die KG ein­bringt und ihre Tätig­keit auf die Ver­wal­tung der Mit­un­ter­neh­mer­stel­lung be­schränkt.

Zu die­sem Er­geb­nis kommt der BFH mit Ur­teil vom 01.02.2024 (Az. IV R 26/21) in dem Fall der Ein­brin­gung der deut­schen Be­triebsstätte ei­ner in den USA ansässi­gen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft in eine im In­land ansässige GmbH & Co. KG.

Die für den Überg­ang des vor­tragsfähi­gen Ge­wer­be­ver­lus­tes er­for­der­li­che Un­ter­neh­mens­iden­tität sei ge­ge­ben, weil die tatsäch­lich ausgeübte ge­werb­li­che Betäti­gung die glei­che ge­blie­ben sei. Dem stehe nicht ent­ge­gen, dass der Ver­lust in der Per­son der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft ent­stan­den sei, auch wenn diese nach der Ein­brin­gung des inländi­schen Be­triebs un­verändert fort­be­stehe. De­ren inländi­scher Be­trieb sei nach der Ein­brin­gung nur noch eine „leere Hülle“, die le­dig­lich die Mit­un­ter­neh­me­ran­teile be­inhalte. Der Ver­wal­tung der Mit­un­ter­neh­mer­stel­lung al­lein komme aber ge­wer­be­steu­er­lich keine selbständige Be­deu­tung zu.

Hin­weis: Der BFH hatte in sei­nem Ur­teil vom 17.01.2019 (Az. III R 35/17) den Überg­ang des Ge­wer­be­ver­lus­tes bei Über­tra­gung des ope­ra­ti­ven Ge­schäfts ei­ner AG im Wege der Aus­glie­de­rung auf eine KG hin­ge­gen ab­ge­lehnt, wenn sich die Tätig­keit der AG nicht nur auf die Ver­wal­tung der Mit­un­ter­neh­mer­stel­lung bei der KG be­schränkt, son­dern diese auch Be­tei­li­gun­gen an Toch­ter­ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten hält. Ausdrück­lich of­fen ge­las­sen hatte der BFH da­mals noch, ob er im Fall der bloßen Ver­wal­tung der Mit­un­ter­neh­mer­stel­lung zu einem an­de­ren Er­geb­nis ge­kom­men wäre.

Ebenso be­jaht der BFH in sei­ner ak­tu­el­len Ent­schei­dung die zu­dem für den Überg­ang des Ge­wer­be­ver­lus­tes er­for­der­lich Un­ter­neh­me­ri­den­tität, weil die Ka­pi­tal­ge­sell­schaft als al­lei­nige Kom­man­di­tis­tin der KG zu 100 % an de­ren Vermögen be­tei­ligt ist.

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