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Rechtsberatung

Umweltrechtliche Vorgaben: Erhöhte Compliance-Verpflichtungen

Un­ter­neh­me­ri­sches Han­deln ist mit Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt ver­bun­den. Die stei­gende Bri­sanz der The­men Kli­ma­wan­del und Um­welt­schutz hat des­halb so­wohl die EU als auch den na­tio­na­len Ge­setz­ge­ber dazu ver­an­lasst, die Re­ge­lungs­dichte im Um­welt­recht fort­lau­fend zu erhöhen. Un­ter­neh­men kom­men nicht um­hin, ihre um­welt­recht­li­che Com­pli­ance stärker in den Fo­kus zu neh­men.

Das stellt mit­telständi­sche Un­ter­neh­men vor große Her­aus­for­de­run­gen, denn die im­mer um­fang­rei­che­ren eu­ro­pa­recht­li­chen und na­tio­na­len Vor­ga­ben ma­chen es ih­nen kaum noch möglich, den Über­blick zu be­wah­ren und den je­wei­li­gen Ver­pflich­tun­gen nach­zu­kom­men. Wel­che Ver­pflich­tun­gen wen tref­fen, ha­ben wir in un­se­rer Kurz­info in einem Über­blick dar­ge­stellt.

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Verpackungsgesetz

Mit dem Ver­pa­ckungs­ge­setz sol­len die Be­einträch­ti­gun­gen der Um­welt durch Ver­pa­ckungs­abfälle ver­mie­den bzw. ver­rin­gert wer­den. Die dar­aus re­sul­tie­ren­den Ver­pflich­tun­gen rich­ten sich in ers­ter Li­nie an die Her­stel­ler bzw. In­ver­kehr­brin­ger. Wei­tere In­for­ma­tio­nen zum Ver­pa­ckungs­ge­setz fin­den Sie hier.

Einwegkunststofffondsgesetz und -verordnung

Im Rah­men des Ein­weg­kunst­stoff­fonds­ge­setz sol­len Her­stel­ler von Ein­weg­plas­tik­pro­duk­ten u a. an den Kos­ten der Müll­be­sei­ti­gung im öff­ent­li­chen Raum be­tei­ligt wer­den und eine sog. Ein­weg­kunst­stoff­ab­gabe in einen Fonds ein­zah­len. Da­von pro­fi­tie­ren die Kom­mu­nen, de­nen die Ein­nah­men aus dem Fonds zur De­ckung der Ab­fall­be­wirt­schaf­tungs­koks­ten zur Verfügung ge­stellt wer­den sol­len. Mehr dazu le­sen Sie hier.

Carbon Border Adjustment Mechanism - CBAM

Mit einem neuen CO2-Grenz­aus­gleichs­sys­tem soll der CO2-Aus­stoß re­du­ziert wer­den, in­dem Un­ter­neh­men, die emis­si­ons­in­ten­sive Pro­dukte in die EU im­por­tie­ren, am Emis­si­ons­han­del teil­neh­men müssen. Das CBAM gilt für den Be­zug von Wa­ren aus den Sek­to­ren Ze­ment, Strom, Dünge­mit­tel, Che­mi­ka­lien, Ei­sen und Stahl so­wie Alu­mi­nium. Die Ver­pflich­tun­gen aus dem CBAM tre­ten stu­fen­weise in Kraft. Ausführ­li­che In­for­ma­tio­nen zum CBAM fin­den Sie hier.

EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten

Mit der sog. Wald­schutz­ver­ord­nung wer­den um­fas­sende Sorg­falts­pflich­ten zum Schutz glo­ba­ler Wälder ge­gen Ro­dung und Aus­beu­tung im Zu­sam­men­hang mit der Pro­duk­tion ver­schie­de­ner Agrar­er­zeug­nisse ein­geführt. Be­stimmte Roh­stoffe und Er­zeug­nisse, die in die EU ein- und aus­geführt bzw. ge­han­delt wer­den, dürfen nicht mehr zur Ent­wal­dung bzw. Wald­schädi­gung bei­tra­gen. Kon­kret da­von be­trof­fen sind Holz, Rin­der, Kaf­fee, Ka­kao, Kau­tschuk, Palmöl und Soja. Ein­zel­hei­ten zur Wald­schutzVO le­sen Sie hier.

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Last but not least re­gelt das am 01.01.2023 in Kraft ge­tre­tene Lie­fer­ket­ten­sorg­falts­pflich­ten­ge­setz für Un­ter­neh­men ab ei­ner be­stimm­ten Größe mit der Ein­rich­tung ei­nes ent­spre­chen­den Ri­si­ko­ma­nage­ments und zahl­rei­chen wei­te­ren Do­ku­men­ta­ti­ons- und Be­richts­pflich­ten die un­ter­neh­me­ri­sche Ver­ant­wor­tung für die Ein­hal­tung von Men­schen­rech­ten und um­welt­be­zo­ge­nen Pflich­ten in den glo­ba­len Lie­fer­ket­ten. Wer hier­von be­trof­fen ist und wel­che Vor­keh­run­gen zu tref­fen sind, le­sen Sie hier.

Drohende Sanktionen

So­fern die sich aus den ein­zel­nen Vor­ga­ben er­ge­ben­den Ver­pflich­tun­gen nicht ein­ge­hal­ten wer­den, dro­hen re­gelmäßig Sank­tio­nen. Un­ter­neh­men sind des­halb gut be­ra­ten, sich mit den Ver­pflich­tun­gen ver­traut zu ma­chen und ent­spre­chende Pro­zesse im Un­ter­neh­men zu im­ple­men­tie­ren. Un­sere Kurzüber­sicht mag hierzu einen ers­ten Über­blick ge­ben.

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