China vs. EU: Handelskonflikt weitet sich aus

15.10.2024 | < 2 Minuten Lesezeit

Die EU verhängt Ausgleichszölle auf Elektrofahrzeuge aus China, China führt Antidumpingmaßnahmen für Branntwein ein.

Update vom 29.10.2024:
Inkrafttreten der endgültigen Ausgleichszölle auf chinesische E-Autos

Am 29.10.2024 gab die EU-Kommission bekannt, dass die endgültigen Ausgleichszölle auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge aus China bereits ab dem 30.10.2024 für fünf Jahre gelten.

Die EU und China stehen weiterhin im Austausch und die Kommission ist bereit im Einklang mit EU- und WTO-Regeln Mindestpreisvereinbarungen mit einzelnen Exporteuren auszuhandeln. Hierdurch könnten Hersteller, welche sich an der Preisverpflichtung beteiligen, zukünftig vom geltenden Anti-Dumping-Zoll ausgenommen werden.

Seit Oktober 2023:

Bereits im Oktober 2023 hatte die EU-Kommission eine offizielle Antisubventionsuntersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob China in Zusammenhang mit batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen von unfairen Subventionen profitiert.

Daraufhin wurden durch die EU-Kommission Ausgleichszölle für die Einfuhr neuer batteriebetriebener Elektrofahrzeuge mit Ursprung in der Volksrepublik China beschlossen, welche ab dem 05.07.2024 für höchstens vier Monate in Kraft traten.

Am 04.10.2024 stimmten die EU-Mitgliedstaaten mehrheitlich für die Einführung von Ausgleichszöllen, welche - sollten weitere Verhandlungen zwischen China und der EU keine anderweitige Einigung erzielen - spätestens ab 31.10.2024 für fünf Jahre gültig sein werden.

China wiederum kündigte die Einführung vorläufiger Antidumpingmaßnahmen gegenüber Einfuhren von Branntwein aus der EU an. Die EU-Kommission will diese wiederum auf Ebene der Welthandelsorganisation (WTO) anfechten, da es ein klarer Verstoß gegen die WTO-Regeln sei und den Vorstellungen der EU von weltweit gleichen Wettbewerbungsbedingungen und fairem Handel widerspreche.

Empfehlung: Unternehmen aus den Bereichen batteriebetriebene Elektrofahrzeuge oder Branntwein, und darüber hinaus alle, die regelmäßig Geschäftsbeziehungen nach China pflegen, sollten die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen. Wie es scheint, könnte hier ein regelrechtes Wechselspiel an Handelsbeschränkungen entstehen, welches erhebliche Auswirkungen für den weltweiten Handel haben könnte.