„Tradition verpflichtet“, heißt es. Zum vierten Mal haben die Ebner Stolz Management Consultants den Unternehmerdialog Agrar & Ernährung ausgetragen und damit das Veranstaltungsformat als Plattform für den Austausch von Top-Entscheidern der Branche endgültig etabliert. 50 Gäste waren am 22. November 2018 nach Köln gekommen, um über ein strategisch wichtiges Managementthema zu diskutieren: „Diskontinuitäten – Wandel verstehen und nutzen“. Stoff für gute Gespräche lieferten die drei Redner, die das Motto aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten:
Hochkarätiges Line-up an Referenten
Eine radikale Idee hatte vor 50 Jahren Gustav Willkomm mit dem Weingut seines Schwiegervaters. Er wollte Wein supermarktfähig machen. Sein Sohn Michael Willkomm, Geschäftsführer der Peter Mertes KG, berichtete, wie sich das Unternehmen zu einem weltweit führenden Weinabfüller entwickelt hat und diese Position über Jahrzehnte behaupten konnte – trotz vielfältiger diskontinuierlicher Einflüsse wie steigendem Wettbewerb, sich wandelnder Verbraucheransprüche und einer zunehmenden Handelsmacht.
Welche Chancen sich durch Diskontinuität insbesondere durch die Digitalisierung ergeben, darüber referierte Matthias Steinforth, Gründer und Geschäftsführer des Start-ups Durststrecke GmbH. Mit der Smartphone-App Durst will er den Einkauf von Getränken radikal vereinfachen: kein Kistenschleppen mehr, keine umständliche Pfandrückgabe. Anders als der Wettbewerber flaschenpost.de arbeitet Durst jedoch mit Getränkehändlern zusammen und bietet ihnen mit der technischen Plattform quasi die Brücke in die digitale Welt.
Ein Markt, der sich ebenfalls extrem gewandelt hat, ist der Roh- und Röstkaffeemarkt. Das Kultgetränk durchlebt immer wieder neue Trends – vom Siegeszug der Pads und Kapseln bis hin zur Entwicklung innovativer Spezialitäten. Zudem drängen zahlreiche neue Player in den Markt, wie z. B. jüngst der Riese Coca Cola oder aber auch kleine, regionale Röstereien. Über Entwicklungen wie diese sprach Peter Sielmann, CFO der Neumann Gruppe GmbH. Mit 50 Firmen in 27 Ländern ist sein Unternehmen der weltweit führende Rohkaffeedienstleister.
Großes Branchenspektrum sorgt für lebhafte Diskussion
Doch neben den Inhalten steht bei der Veranstaltung auch das Networking im Vordergrund – und das lebt bekanntlich von den Teilnehmern. Auch dieses Mal war wieder ein breites Spektrum der Branche vertreten: angefangen beim Agribusiness über Fleischwaren und Backwaren bis hin zu Zucker und Getränke. Entsprechend rege waren die Diskussionen, die sich bis in den späten Abend fortsetzten.