Über den bisherigen Stand der Zollformalitäten des Vereinigten Königreichs (VK) haben wir in unserem Beitrag vom 14.12.2021 berichtet. Änderungen im Warenverkehr zwischen der EU und dem VK sollten ursprünglich Anfang Juli 2022 in Kraft treten. Um den Unternehmen im Rahmen der Ukraine-Krise jedoch nicht noch weitere administrative Anforderungen aufzuerlegen, hat die britische Regierung in einer Pressemitteilung vom 28.04.2022 verkündet, die Einführung der verbleibenden Importkontrollen auf Ende des Jahres 2023 zu verschieben. Damit soll verhindert werden, dass Kosten, die ggf. durch erhöhte administrative Aufwände entstehen würden, von den Unternehmen auf die Verbraucher abgewälzt würden, die bereits unter finanziellem Druck stehen.
Konkret werden die folgenden Zollformalitäten und -kontrollen verschoben:
- Die Vornahme von gesundheits- und pflanzenschutzrechtlichen Kontrollen (SPS)
- Die Anforderung von Sicherheitserklärungen für EU-Einfuhren
- Die Vorlage von Veterinärbescheinigungen oder Pflanzengesundheitszeugnisse
- Verbote und Beschränkungen für die Einfuhr von gekühltem Fleisch aus der EU
Hinweis: Durch die Verschiebung der Einführung von Einfuhrkontrollen bleiben die Vereinfachungen bei den Zollformalitäten vorerst bestehen. Unternehmen sollten sich dennoch auf die Änderungen für Ende des Jahres 2023 vorbereiten.