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Steuerberatung

Wegfall der Stundung der Wegzugssteuer in Altfällen möglich

Mit dem Min­dest­be­steue­rungs­richt­li­nie-Um­set­zungs­ge­setz wurde die Re­ge­lung zum Weg­fall der Stun­dung der Weg­zugs­steuer bei Wegzügen vor dem 01.01.2022 ver­schärft. Dem­nach können auch in die­sen Fällen sub­stan­zi­elle Ge­winn­aus­schüttun­gen und eine Ein­la­genrück­gewähr zur Fällig­keit der Weg­zugs­steuer führen.

Nach der bis 30.06.2021 gel­ten­den Fas­sung der Weg­zugs­be­steue­rung nach § 6 AStG wurde die Weg­zugs­steuer im Fall des Weg­zugs in einen EU-/EWR-Staat vor dem 01.01.2022 zins­los und ohne Si­cher­heits­leis­tung ge­stun­det (§ 6 Abs. 5 AStG a. F. i. V. m. § 21 Abs. 3 Satz 1 AStG). Bei vor dem 01.01.2022 er­folg­tem Weg­zug in einen Dritt­staat war eine Stun­dung auf An­trag mit auf ma­xi­mal fünf Jahre ge­streck­ter Ra­ten­zah­lung vor­ge­se­hen (§ 6 Abs. 4 AStG a. F. i. V. m. § 21 Abs. 3 Satz 1 AStG).

Mit dem Min­dest­be­steue­rungs­richt­li­nie-Um­set­zungs­ge­setz vom 21.12.2023, das am 27.12.2023 im Bun­des­ge­setz­blatt veröff­ent­licht wurde (BGBl. I 2023, Nr. 397), wurde nun eine Re­ge­lung zum Weg­fall die­ser Stun­dun­gen ein­geführt. Dem­nach ist die Stun­dung in den vor­ge­nann­ten Altfällen zu wi­der­ru­fen, so­weit nach dem 16.08.2023 Ge­winn­aus­schüttun­gen oder eine Ein­la­genrück­gewähr er­fol­gen und so­weit de­ren ge­mei­ner Wert ins­ge­samt mehr als 25 % des ge­mei­nen Werts der An­teile zum Weg­zugs­zeit­punkt beträgt (§ 21 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 AStG).

Da­mit wurde eine par­al­lele Re­ge­lung zur ak­tu­el­len Weg­zugs­be­steue­rung ge­trof­fen. Bei Wegzügen nach dem 31.12.2021 wird so­wohl in EU-/EWR- als auch in Dritt­staatsfällen auf An­trag eine Stun­dung mit auf sie­ben Jah­ren ge­streck­ter Ra­ten­zah­lung un­ter Ge­stel­lung von Si­cher­hei­ten gewährt (§ 6 Abs. 4 Satz 1 AStG). Die noch nicht ent­rich­tete Steuer ist al­ler­dings bei Er­eig­nis­sen nach § 6 Abs. 4 Satz 5 AStG in­ner­halb ei­nes Mo­nats fällig. Dies gilt u. a., so­weit Ge­winn­aus­schüttun­gen oder eine Ein­la­gerück­gewähr er­fol­gen und so­weit de­ren ge­mei­ner Wert ins­ge­samt mehr als 25 % des ge­mei­nen Werts der An­teile beträgt (§ 6 Abs. 5 Satz 5 Nr. 5 AStG).

 

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