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Steuerberatung

Zollaussetzungen: Waren mit Ursprung in Russland und Belarus ausgeschlossen

Mit Be­kannt­gabe am 30.12.2022 im EU-Amts­blatt hat der Rat der Eu­ropäischen Union die Ver­ord­nung (VO) (EU) 2022/2583 vom 19.12.2022 zu Ände­run­gen der Zoll­aus­set­zun­gen für be­stimmte land­wirt­schaft­li­che und ge­werb­li­che Wa­ren veröff­ent­licht.

Die VO (EU) 2022/2583 ändert die VO (EU) 2021/2278 zur Aus­set­zung von Zöllen des Ge­mein­sa­men Zoll­ta­rifs für be­stimmte land­wirt­schaft­li­che und ge­werb­li­che Wa­ren (siehe auch un­sere Veröff­ent­li­chung vom 17.01.2022 zu der letz­ten Ak­tua­li­sie­rung der Zoll­aus­set­zun­gen).

Eine Ände­rung wurde ins­be­son­dere hin­sicht­lich der Wa­ren ein­geführt, wel­che von den Aus­set­zun­gen aus­ge­nom­men sind. Die Aus­set­zun­gen gel­ten ab dem 01.01.2023 nicht mehr für

  • Wa­ren mit Ur­sprung in Bela­rus (aus­ge­nom­men Wa­ren des TA­RIC-Codes 2926907024 (be­stimmte chem. Er­zeug­nisse mit Ni­tril­funk­tio­nen))
  • so­wie Wa­ren mit Ur­sprung in Russ­land (aus­ge­nom­men Wa­ren der TA­RIC-Codes 7608208930 (be­stimmte Rohre aus Alu­mi­ni­um­le­gie­rung) und 8401300020 (be­stimmte Brenn­stof­fele­mente zur Ver­wen­dung in Kern­re­ak­to­ren)).

Grund ist die ver­schlech­terte Be­zie­hung zwi­schen Russ­land und der EU auf­grund des rus­si­schen An­griffs­krie­ges so­wie die Un­terstützung Russ­lands durch Bela­rus. Den bei­den Ländern sol­len keine Vor­teile durch mögli­che Zoll­aus­set­zun­gen für aus Russ­land oder Bela­rus ein­geführte Wa­ren im Ver­gleich zu gleich­ar­ti­gen, aus an­de­ren Ländern ein­geführ­ten Wa­ren mehr gewährt wer­den (Meist­begüns­ti­gung). Das be­deu­tet, der Zoll wird seit An­fang 2023 wie­der für die Wa­ren des An­hangs der VO er­ho­ben, wenn der Ur­sprung in Russ­land oder Bela­rus liegt. Die o.g. Aus­nah­men, bei wel­chen die Aus­set­zun­gen wei­ter­hin gel­ten, sind er­for­der­lich, um eine an­ge­mes­sene Ver­sor­gung der EU zu gewähr­leis­ten.

Zu­dem wurde der An­hang der Veröff­ent­li­chung ak­tua­li­siert, in wel­chem die von der VO be­trof­fe­nen Pro­dukte mit­samt dem zu­tref­fen­den au­to­no­men Zoll­satz auf­ge­lis­tet wer­den. Es wur­den u.a. die Wa­ren ge­stri­chen, bei wel­chen der jähr­li­che Be­trag der nicht er­ho­be­nen Zölle auf nicht mehr als 15.000 Euro ge­schätzt wird. So soll der Ver­wal­tungs­auf­wand für die Behörden re­du­ziert wer­den. Die ge­stri­che­nen Wa­ren sind nicht mehr von den Zoll­aus­set­zun­gen er­fasst.

Die VO gilt ab dem 01.01.2023.

Hin­weis: Un­ter­neh­men, wel­che die au­to­no­men Zoll­aus­set­zun­gen in An­spruch neh­men, soll­ten prüfen, in­wie­weit sie von den Ände­run­gen be­trof­fen sind und ob sie auch wei­ter­hin die Zoll­aus­set­zun­gen für die Ein­fuhr ih­rer Pro­dukte nut­zen können.

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