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Nächster Schritt: Beitritt zum internationalen Netzwerk RSM

03.04.2023 | 4 Minuten Lesezeit

Unsere mittelständischen Unternehmen sind gewachsen und haben sich international, gar global vernetzt. In diesem Zusammenhang sind die Anforderungen unserer Mandanten in Bezug auf die internationale Prüfung und Beratung gestiegen. Ebner Stolz hat sich entsprechend wie seine Mandanten entwickelt und vor diesem Hintergrund seine internationale Aufstellung neu justiert. Zum 01.10.2023 tritt Ebner Stolz dem international führenden Prüfungs- und Beratungs-Netzwerk RSM bei. Warum das im Sinne unserer Mandanten und unserer Mitarbeiter sinnvoll ist, darüber sprechen wir mit Christian Fuchs, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Partner bei Ebner Stolz, und Jean Stephens, Chief Executive Officer von RSM International.

Ebner Stolz wagt einen großen Schritt nach vorn und betritt nun endgültig das internationale Parkett. Warum war dieser Schritt erforderlich?

Christian Fuchs: Ebner Stolz ist über die Jahre hinweg - auch und gerade in schwierigen Zeiten - kontinuierlich gewachsen und konnte alle vier Leistungsbereiche weiter ausbauen. Dabei haben wir uns stets an den Bedürfnissen unserer Mandanten orientiert - und dementsprechend in sämtlichen Disziplinen von der Wirtschaftsprüfung über die Steuer-, Rechts- und Unternehmensberatung der Nachfrage entsprechend weiterentwickelt. So haben wir aktuell beispielsweise in den Bereichen Nachhaltigkeit, interne Revision und Digitalisierung unser Leistungsangebot aufgestockt. Von ganz besonderer Bedeutung für unsere weitere Entwicklung ist aber die Internationalisierung. Auch hier wollen wir den nächsten Schritt gehen - hin zu einem international aufgestellten, leistungsstarken und verlässlichen Netzwerk.

Ebner Stolz hat bisher zu Nexia International gehört. Warum war nun die Suche nach einem neuen Netzwerk erforderlich?

Christian Fuchs: Wie gesagt, wir sind über die Jahre hinweg kontinuierlich gewachsen und sind laut Lünendonk Liste derzeit Top 6 der Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland - Tendenz steigend. Jetzt war es an der Zeit, uns an den strategischen Anforderungen unserer Mandanten nach einem stärker integrierten Netzwerk und einheitlichen Qualitätsstandards auszurichten. Diese Ausrichtung war mit unserem bisherigen Partner Nexia International nicht möglich. Leider haben auch einige wichtige Netzwerkpartner, vor allem in den USA und UK, das Netzwerk verlassen. Wir mussten und wollten uns also nach Alternativen umsehen.

Ebner Stolz wird nun ab Oktober 2023 dem Netzwerk von RSM angehören. Warum RSM?

Christian Fuchs: Wir haben uns die internationalen Netzwerke genau angeschaut und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die DNA von Ebner Stolz und RSM nahezu identisch ist. Wie wir hat RSM den Anspruch, der führende Anbieter im Mittelstand zu sein. Das ist also völlig deckungsgleich mit unserer Unternehmensphilosophie.

Wir sind die Nr. 6 auf dem deutschen Markt - RSM belegt weltweit im internationalen Ranking ebenfalls diese Position. Das Wachstum des Verbunds hat sich ähnlich erfolgreich entwickelt wie das unsrige. Zudem liegen wichtige Landesgesellschaften in für uns wichtigen Staaten, nämlich in USA, UK, Australien und China.

Bietet RSM weltweit das gleiche Leistungsportfolio an wie Ebner Stolz?

Jean Stephens: Sowohl Ebner Stolz als auch RSM sind dafür bekannt, dass sie ein breites Spektrum an hochwertigen Prüfungs-, Steuer- und Beratungsdienstleistungen anbieten. Um Mitglied bei RSM zu werden, muss eine Kanzlei in diesen Kernbereichen stark sein. Für Kanzleien, die in größeren Volkswirtschaften wie Deutschland tätig sind, umfasst dies eine Reihe von Spezialdienstleistungen wie Risikoberatung, internationale Steuerberatung, Financial Due Diligence, Restrukturierung und Rechtsberatung. Wie in globalen Netzwerken für professionelle Dienstleistungen üblich, bringen verschiedene Firmen und Teams weltweit unterschiedliche Stärken mit. Ebner Stolz bringt eine Fülle von Kenntnissen und Fähigkeiten in das RSM-Netzwerk ein, wobei insbesondere die Rechtsberatung eine wichtige Ergänzung des RSM-Netzwerks darstellt. Die RSM-Mitgliedsfirmen bieten derzeit Rechtsdienstleistungen in 36 Ländern an, und RSM beabsichtigt, von den Erfolgen und Erkenntnissen von Ebner Stolz in diesem Bereich zu lernen und diese zu nutzen, um sein Rechtsberatungsangebot international weiter auszubauen.

Welche Rolle wird Ebner Stolz künftig innerhalb des RSM-Netzwerkes spielen?

Jean Stephens: Der Beitritt von Ebner Stolz zu RSM wird die Position des Netzwerks auf dem deutschen Markt erheblich ausbauen und zwar sowohl in Bezug auf Größe, Komplexität und Expertise als auch durch das Angebot einer viel tieferen und breiteren Palette von Beratungsdienstleistungen. Aufgrund der Bedeutung des deutschen Marktes als globales Wirtschaftszentrum und der Tatsache, dass Ebner Stolz eine der größten Kanzleien im RSM-Netzwerk ist, wird Ebner Stolz zweifellos eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und dem anhaltenden Erfolg der globalen Organisation spielen - sei es durch die Vermittlung oder Mitwirkung an globalen Mandaten oder durch die Leitung oder Unterstützung wichtiger globaler Initiativen im Einklang mit der globalen Strategie 2030 von RSM. RSM wird mit den Führungskräften von Ebner Stolz eng zusammenarbeiten, um die Integration und Beteiligung der Firma in den globalen Führungsteams von RSM zu gewährleisten, einschließlich der globalen Service Centres of Excellence von RSM und der vielen operativ ausgerichteten Führungsteams von RSM in den Bereichen Marketing, HR, ESG und mehr. Ebner Stolz wird auch eine Position im RSM International Board innehaben und dabei helfen, die globale Governance des Netzwerks sowie die strategische Entwicklung und Umsetzung zu überwachen.

Welche Mehrwerte ergeben sich für Mandanten und Mitarbeiter durch den Beitritt?

Christian Fuchs: Für unsere Mandanten können wir künftig ein Netzwerk an Beratungsgesellschaften an 860 Standorten in mehr als rund 120 Ländern der Erde anbieten, das rund um den Globus unter einheitlicher Marke und mit denselben Qualitätsansprüchen agiert. Wir halten an der konsequenten Fokussierung auf den Mittelstand fest und werden auf global einheitliche Systeme und Standards zurückgreifen können. Unsere Mandanten profitieren dabei von den Erfahrungen exzellenter Prüfer und Berater weltweit.

Auch beim Ausbau unseres internationalen Anwalts-Netzwerkes werden wir mit RSM einen deutlichen Schritt vorankommen und können unsere erfolgreiche Arbeit bei der ganzheitlichen Betreuung unserer Mandanten fortsetzen.

Im Mittelpunkt der RSM Global Strategy 2030 stehen - wie bei uns auch - die Mitarbeiter. Mit dem Zusammenschluss können wir deshalb ebenfalls unseren Mitarbeitenden umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten, etwa durch den Einsatz auf internationalen Projektaufträgen und durch Secondments etc., bieten.

Für Mandanten heben Sie den Mehrwert einer besseren internationalen Betreuung hervor. Hat der Zusammenschluss Auswirkungen für Mandanten, die sich ausschließlich auf nationalem Parkett bewegen?

Christian Fuchs: Nein! Selbstverständlich ändert sich für unsere Mandanten, die kein internationales Netzwerk benötigen, gar nichts. Weder unsere Unternehmensphilosophie noch unser freiberuflicher Ansatz ändert sich: wir sind und bleiben näher dran am Mittelstand.

Einzige Ausnahme, die uns mit einer gewissen Wehmut begleitet: Langfristig werden wir über eine Fortentwicklung unserer Marke zu RSM Ebner Stolz Abschied von der Marke Ebner Stolz nehmen und einheitlich unter RSM auftreten. Wir sehen hierin jedoch nicht die Aufgabe unserer Marke, sondern eine Weiterentwicklung und Fortführung unserer Partnerschaft auf internationalem Parkett.